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Hotspot Lausitz

Was den Industriepark Schwarze Pumpe so wichtig für gleich zwei Bundesländer macht.

Lesedauer: 2 Minuten

Luftaufnahme des Industrieparks
Wirtschaftsraum mit Zukunft: Der Industriepark Schwarze Pumpe hat sich längst einen Namen gemacht. Foto: Drohnen Expertise

Von Annett Kschieschan

Schwarze Pumpe. Qualität setzt sich durch und Innovationen sind die beste Werbung. Diese Erfahrung hat man in und um den Industriepark Schwarze Pumpe schon öfter gemacht. „Wir müssen die Investoren nicht mehr von unserem Standort überzeugen. Die Nachfrage ist enorm“, sagt etwa Roland Peine, Technischer Geschäftsführer der ASG, der Managementgesellschaft des Industrieparks Schwarze Pumpe. Der gelte inzwischen als der Hotspot eines zukünftigen Net Zero Valley Lausitz. „Nationale und internationale
Unternehmen und Institutionen wollen sich ansiedeln.“ Ideal sei, wenn Infrastruktur und länderübergreifende Fördermöglichkeiten stimmen und der Prozess von einem schlagkräftigen Team wie dem der ASG koordinierend gemanagt werden kann. „Was wir brauchen, sind Flächen, Fachkräfte, eine sichere Wasserversorgung und grünen Strom. Der Transformationsprozess von der Kohleverstromung
hin zum Grünen Industriepark ist strategisch zwingend notwendig. Das gehört zu den Hauptansprüchen der Investoren. Wir haben das verstanden und reagieren darauf“, so Roland Peine.

Breit aufgestellt zu sein, ist besonders wichtig. Dafür braucht es einen ökologischen Mix. Bezogen werden könne grüner Strom etwa vom Landkreis Görlitz, der derzeit mehr grünen Strom erzeugt, als er ins Netz speisen kann. Dazu kommt: Etablieren sich diverse Wasserstoffprojekte, wird auch der Wasserbedarf steigen. Das Management schätzt, dass aus den zurzeit reichlich 30.000 Kubikmetern pro Tag bald mindestens 38.000 Kubikmeter werden könnten. Derzeit können rund 20 Prozent des Wasserstoff-Eigenbedarfs des Industrieparks gedeckt werden. Ziel sind hundert Prozent. „Der größte Anteil
muss also aus dem öffentlichen Netz kommen, was die Anbindung an nationale Trassen notwendig macht“, sagt Roland Peine. Auch die Logistik müsse entsprechend angepasst werden. Idealerweise
rollt künftig weniger Verkehr auf der Straße und mehr auf der Schiene.

Der Park ist längst feste Größe in der sächsischen wie der brandenburgischen Wirtschaft. Zu den langjährigen Unternehmen vor Ort gehören unter anderem die Papierfabrik Hamburger-Rieger, Lobbe,
TSS, SULZER oder Nagel Ingenieurbau. „Das kann zugleich als Kompliment und als Bekenntnis zum ISP gewertet werden“, sagt Roland Peine und nennt als eines der neueren Projekte die Entwicklung einer neuartigen Speicherbatterie zur Marktreife durch die Altech Group. In sechs Monaten soll in Schwarze Pumpe die Pilotanlage stehen. Roland Peine: „Die mögliche Anwendung auch hier vor Ort steigert die Attraktivität des ISP, sodass sich weitere Unternehmen für den Standort interessieren.“ Die brauchen freilich auch Fachkräfte: Mehr als 3.000 könnten es in den nächsten Jahren sein – Chance
und Herausforderung zugleich.

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