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100 Jahre Aluminiumwerk in Rackwitz: Hydro vergibt neue Ausbildungsplätze

In den vergangenen Jahren hat der Aluminiumkonzern Hydro viel in den Standort Rackwitz investiert, musste aber auch mit schlechten Auftragslagen kämpfen. Zum Jubiläum sind die Aussichten beim größten Arbeitgeber der Kommune wieder besser.

Lesedauer: 2 Minuten

Bastian Raabe

Rackwitz. Was 1925 als kleines Aluminiumforschungszentrum begann, ist heute einer der wichtigsten Arbeitgeber in Rackwitz. Das mittlerweile zum norwegischen Aluminiumkonzern Hydro gehörende Werk feiert 100-jähriges Jubiläum. Ein Presswerk sowie Recyclingwerk samt Gießerei betreiben die Norweger in der Gemeinde, mit insgesamt über 300 Mitarbeitenden.

„Seit einem Jahrhundert sind wir Teil einer bewegten Geschichte, geprägt von Wandel, Fortschritt und Beständigkeit. Dieses Jubiläum ist für uns nicht nur ein Moment des Rückblicks auf unsere erfolgreiche Vergangenheit, sondern vor allem ein Anlass, mit Zuversicht und Tatkraft die nächsten 100 Jahre zu feiern“, sagt Thomas Stürzebecher, Geschäftsführer der Hydro Aluminium Gießerei GmbH.

Mitarbeiterzahl in Rackwitz seit 90er-Jahren verdoppelt

Seit den 1920er-Jahren entwickelte sich Rackwitz im Lauf der Jahrzehnte zu einem bedeutenden Zentrum für Aluminiumverarbeitung. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Standort wieder aufgebaut und avancierte in der DDR zu einem leistungsstarken Vorzeigebetrieb. 1994 kam es zur Privatisierung, 1997 übernahm Hydro das Werk. Damals waren rund 150 Mitarbeitenden vor Ort beschäftigt.

„Unsere Werke sind heute fest in der Region verankert – als Arbeitgeber, Ausbildungspartner und verlässlicher Lieferant für unsere Kunden“, betont Josephine Noack, Geschäftsführerin von Hydro Extrusions Rackwitz. „Wir sind stolz auf unsere Rolle in der regionalen Wirtschaft und gestalten gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und Partnern aktiv die Zukunft.“

2023 neue Investitionen und Kurzarbeit

Mit gezielten Investitionen habe Hydro Rackwitz die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Ende 2023 wurden neue Anlagen wie die elf Millionen Euro schwere dritte Strangpresse im Extrusionswerk und eine zusätzliche Gießanlage im Recyclingwerk in Betrieb genommen. Beide Werke arbeiten demnach Hand in Hand und versorgen Schlüsselbranchen wie die Automobil- und Bauindustrie.

Zuletzt war der Standort aber auch wegen einer schwierigen Auftragslage im Gespräch. Im Oktober 2023 wurde überraschend Kurzarbeit für das Presswerk in Rackwitz angekündigt. Betroffen waren 200 der 250 Mitarbeiter.

Wir freuen uns auf neue Talente, die mit uns gemeinsam die nächsten 100 Jahre gestalten wollen. – Josephine Noack, Geschäftsführerin von Hydro Extrusions Rackwitz

Hydro begründete den Schritt damit, dass insbesondere die Aufträge aus der Baubranche stark zurückgegangen seien, wofür vor allem hohe Zinsen und steigende Baukosten verantwortlich gemacht wurden. Auch der Transportsektor, für den der Hydro-Standort Rackwitz ebenfalls Profile liefert, machte Probleme. Die angespannte Lage auf dem Energiemarkt dämpfte die Kauflaune. Insgesamt seien damals die Aufträge um 30 Prozent eingebrochen.

Mittlerweile sucht das Unternehmen aber wieder neue Mitarbeitende. „Ein Jahrhundert Aluminium-Kompetenz ist für uns ein Grund zum Feiern – aber auch ein Ansporn, weiter in die Zukunft zu investieren“, sagt Noack. „Wir freuen uns auf neue Talente, die mit uns gemeinsam die nächsten 100 Jahre gestalten wollen.“

Auch deshalb möchte sich das Unternehmen beim Rackwitzer Krebsbachfest Anfang August mit einem eigenen Stand präsentieren. Besucherinnen und Besucher können sich dort über Produkte, Leistungen sowie Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten informieren. Der Standort biete jungen Menschen spannende Perspektiven. Aktuell sind demnach mehrere Ausbildungsplätze zu vergeben. Bereits am Wochenende feierte Hydro das 100-jährige Jubiläum mit einem großen Familienfest an der Schladitzer Bucht.

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