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Industriegebiet Kodersdorf profitiert vom Ausbau des Wasser-Netzes

Der Trinkwasserverband Neiße-Schöps investiert acht Millionen Euro in sein Netz. Darunter sind auch neue Hochbehälter – mitten im Wald.

Lesedauer: 2 Minuten

Constanze Junghanß

Waldhufen/Kodersdorf. Mitten im Wald bei Diehsa entsteht der neue Hochbehälter. 400 Kubikmeter Wasser passen hinein. Das sind 400.000 Liter oder rund 2666 volle Badewannen. Vom Dorf aus ist der Neubau noch nicht zu sehen. Das wird sich ändern, wenn der Behälter wächst.

Die Bauarbeiter müssen mit ihren Autos vorbei an Nadelbäumen und Blaubeerbüschen bis zu einer Lichtung fahren. Ein Waldweg wurde dafür ausgebaut. Auf der Lichtung wurde zwischen Baumstämmen ein Transparent befestigt, das großflächig über das Geschehen informiert.

Acht Millionen Euro werden verbaut

Maik Gerber ist Geschäftsführer des Trinkwasserzweckverbandes (TWZV) Neiße-Schöps. Er freut sich, dass alles nach Plan läuft. Die Baumaßnahme hat der TWZV in Auftrag gegeben. Damit gibt es künftig und zusammen mit dem vorhandenen Hochbehälter unter dem Erdhügel eine Wasserreserve von 700 Kubikmeter. Der neue Hochbehälter gehört zu einem Vorhabenpaket rund ums Trinkwasser mit einem Volumen von etwa acht Millionen Euro, bezahlt aus den Bundesgeldern für den Kohleausstieg.

Im Bereich des TWZV werden Trinkwasserleitungen neu verlegt, das Wasserwerk Leipgen mit dem Wasserwerk Niesky, Diehsa mit den Gewerbegebieten Jänkendorf und Kodersdorf verbunden. Vom Kodersdorfer Gewerbegebiet aus wird die Leitung zum Wasserwerk Niesky verstärkt. Dafür werden auch zwei Hochbehälter in Nieder Seifersdorf/Diehsa und Kodersdorf gebaut. „Die Gewerbegebiete brauchen mehr Wasser“, sagt Maik Gerber. An beiden Standorten sind etwa 1500 Menschen beschäftigt. „Durch Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen sollen bis zu 300 weitere Arbeitsplätze, davon 250 in Kodersdorf entstehen“, sagt der TWZV-Geschäftsführer.

Die Hälfte der Wasserleitungen sind seit 50 bis 80 Jahren in der Erde. Fünf werden erneuert, zusätzlich wird eine etwa zwei Kilometer lange Überleitung für Kodersdorf vom Anschlusspunkt Thiemendorf nach Wiesa gebaut. Da gab es bisher keine Verbindung.

Alte Leitung war schon mal gebrochen

Wie wichtig der Ausbau des Netzes ist, zeigte sich auch bei einem Vorfall Ende 2024. In Kodersdorf brach an einem Freitag im vergangenen November die Hauptleitung, 1000 Einwohner und das Industriegebiet saßen von den Morgenstunden an auf dem Trockenen.

Wenige Stunden später war der Schaden vom TWZV behoben, eine weitere mürbe Leitungsstelle gleich mit ausgebessert worden. Mit dem Neubau der Hauptleitung Kodersdorf wird so eine Havarie nicht mehr passieren.

Die Erdarbeiten für den neuen, 1500 Kubikmeter fassenden Hochbehälter in Kodersdorf sind fertiggestellt, der große Kran rückte in dieser Woche an und jetzt geht es da mit dem Bau los, wie Maik Gerber bestätigt. Ende 2026 sollen alle Bauarbeiten für dieses Mammutprojekt abgeschlossen sein.

Von den Erneuerungen profitieren zugleich die Bürger. „Für die Einwohner wird das Trinkwasser nicht teurer“, sagt Maik Gerber. Dank der Kohleausstiegsgelder. Und auch mit ausreichend Wasser ist das Gebiet versorgt. „Wir haben genug Grundwasser in sehr guter Trinkwasserqualität.“

Ein Problem sieht Maik Gerber dennoch: den niedrigen Wasserverbrauch in den privaten Haushalten. Der beträgt im TWZV-Versorgungsgebiet, zu dem Mücka, Petershain, Diehsa, Kodersdorf, Horka, Trebus, Vierkirchen und Ortsteile der Gemeinde Neißeaue gehören, im Durchschnitt 80 bis 83 Liter täglich. Deutschlandweit sind das 123 Liter, in Sachsen immerhin noch 90 Liter. „Bei höherer Wasserabnahme werden die Leitungen besser durchgespült.“

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