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Inflation in Sachsen höher als im Westen

Ein typischer Warenkorb kostet jetzt 1,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. In Hessen sieht es anders aus.

Lesedauer: 2 Minuten

Kartoffeln sind viel teurer als vor einem Jahr, Äpfel dagegen billiger: Die Inflationsrate in Sachsen hat sich seit einigen Monaten bei insgesamt 1,4 Prozent eingependelt. Das ist die Teuerung für einen typischen Warenkorb innerhalb eines Jahres, wie am Donnerstag das Statistische Landesamt in Kamenz mitteilte.

Die Preise in Sachsen steigen demnach derzeit insgesamt schneller als anderswo. Für Deutschland meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden eine Jahres-Inflationsrate von 1,3 Prozent. In Rheinland-Pfalz wurden 1,2 Prozent ermittelt, in Hessen nur 1,1 Prozent. Ein möglicher Grund ist die jüngste Erhöhung des Mindestlohns zum Jahresanfang, die bei Dienstleistungsbetrieben im Osten eine größere Rolle gespielt haben dürfte. Die Kamenzer Statistiker berichteten bereits im Februar, dass der Friseurbesuch für sächsische Damen 3,7 Prozent teurer ist als ein Jahr zuvor, für Herren und Kinder 2,8 Prozent. Spürbar teurer wurden auch der Restaurantbesuch in Sachsen mit 2,7 Prozent, die Chemische Reinigung mit 3,5 Prozent und die Autoreparaturwerkstatt mit 2,8 Prozent.

Der neue Vergleich für März zeigt außerdem, dass die Kraftstoffpreise in Sachsen im Jahresvergleich stärker gestiegen sind als in Hessen oder Rheinland-Pfalz. Bei Brot und Brötchen und bei Kleidung war es ebenso. Die Kosten fürs Bildungswesen sind in Hessen sogar deutlich gesunken, in Sachsen dagegen weiter gestiegen. Doch nicht alle Preise steigen im Osten schneller als im Westen. Die Kaltmieten in Sachsen sind jetzt im Durchschnitt 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr, in Hessen dagegen stiegen sie um 1,6 Prozent. Das macht viel aus, da sie fast ein Fünftel zum typischen Warenkorb der Statistiker beitragen.

Ein Vergleich mit 2015 zeigt, dass die Kaltmieten in Sachsen um 2,5 Prozent gestiegen sind, in Hessen um 5,4 Prozent. Der ganze Warenkorb wurde in dieser Zeit in Sachsen um 4,3 Prozent teurer, in Hessen dagegen um 3,5 Prozent. Die Preise in Sachsen nähern sich also denen im Westen an.

 

Von Georg Moeritz  

Foto: © dpa
 

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