Beim Botschaftertreffen der Oberlausitz jüngst in Radeberg vertrat Heike Zettwitz noch Landrat Bernd Lange. Die Wirtschaftsdezernentin mahnte in ihrer ruhigen Art an, etwas mehr Stolz auf das Erreichte zu entwickeln und daraus auch Ansporn für künftige Herausforderungen abzuleiten. Da war noch nicht bekannt, dass auch sie selbst vor neuen Aufgaben steht.
Heike Zettwitz will das Landratsamt verlassen und in den Landkreis Dahme-Spreewald wechseln. Sie hat sich dort auf eine Beigeordnetenstelle beworben und soll an diesem Mittwoch vom Kreistag gewählt werden. Das geht aus den Unterlagen für die Kreisräte in Lübben hervor. Die Stelle ist auf acht Jahre befristet. Schon im Mai war sie ausgeschrieben worden, das Bewerbungsverfahren mit Vorstellung der geeigneten Persönlichkeiten lief bis Ende Juli. Frau Zettwitz setzte sich unter 13 Bewerbern durch, darunter drei Frauen.
Heike Zettwitz soll sich in dem Landkreis, in dem der künftige Berliner Großflughafen BER liegt, um Verkehr, Bauwesen und Umwelt kümmern – Themen, mit denen sie auch in Görlitz vertraut war. Und sie trifft auf einen ihr sicher bekannten Landrat: Den früheren Görlitzer Dezernenten Stephan Loge. Wann sie in den Berliner Speckgürtel wechselt, ist noch offen.
Heike Zettwitz ist seit Anfang 2016 im Landkreis Görlitz als Wirtschaftsdezernentin und Nachfolgerin des Beigeordneten Christian Linke, zuvor Bürgermeister von Bertsdorf-Hörnitz, tätig. Die gebürtige Görlitzerin, die im Norden des Landkreises aufwuchs, wechselte aus der Staatskanzlei von Ministerpräsident Stanislaw Tillich in Dresden nach Görlitz, sie wohnt in Bautzen.
Um ihre Person macht sie nie viel Aufhebens, Emotionalität und Aufregung sind ihr fremd, wichtiger sind ihr die Themen, in denen sie als Expertin gilt. Und so erläuterte sie erst am Freitag vor Journalisten, wie es beim Breitband-Ausbau weiter geht, ohne dass ihr baldiger Wechsel eine Rolle spielte. Eine Stellungnahme des Landkreises Görlitz zu der wichtigen Personalie gibt es bislang nicht.
Von Sebastian Beutler
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