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Millionen Euro für Arbeitlose ungenutzt

Riesige Summen stehen bereit, um Arbeitslose fit für neue Jobs zu machen. Doch die Gelder verfallen. Im Vergleich steht Sachsen dennoch am besten da.

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Sachsen hat die Mittel für die berufliche Weiterbildung und Unterstützung von Arbeitslosen im vorigen Jahr deutschlandweit am besten genutzt. Von 211,46 Millionen Euro, die die Arbeitsagentur im vergangenen Jahr Beziehern von Arbeitslosengeld I dafür bereitstellte, blieben im Freistaat 27,46 Millionen Euro übrig. Dies entspricht 13 Prozent der Gesamtsumme und ist der niedrigste Wert aller Regionaldirektionen. Das geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

In ganz Deutschland blieb den Angaben zufolge mehr als ein Viertel der Mittel ungenutzt. Von 3,93 Milliarden Euro wurden 1,09 Milliarden nicht verwendet. Damit blieb so viel Geld für diesen Bereich ungenutzt wie seit Jahren nicht. 2014 waren es laut BA noch 1,02 Milliarden Euro für entsprechende Maßnahmen für Arbeitslose, die ungenutzt blieben. Der jährliche Betrag sank bis 2016 auf 0,69 Milliarden und stieg dann wieder an. 

Regional variieren die Werte stark: Während in Sachsen 2018 nur 13 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel übrig blieben, waren es in Niedersachsen und Bremen 30 Prozent. Neben beruflicher Weiterbildung werden mit den zur Verfügung stehenden Geldern auch andere Eingliederungsmaßnahmen finanziert.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Sabine Zimmermann, sagte der dpa: "Aus persönlichen Gesprächen weiß ich, dass sich viele erwerbslose Menschen von den Arbeitsagenturen mehr Unterstützung wünschen, wie zum Beispiel eine Weiterbildung, diese ihnen aber verwehrt wird." Sie forderte die Arbeitsagentur auf, das Geld künftig besser auszuschöpfen.

Die Bundesagentur für Arbeit wies Zimmermanns Vorwurf zurück. "Die rückläufigen Ausgaben spiegeln die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wider. Sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Beschäftigung wirken entlastend auf den Haushalt", sagte ein Sprecher. Die Auslastung des Budgets sage nichts über die Qualität der Leistungen aus. "Wir wollen jeden unterstützen, der sich weiterbildet." (dpa)

 

Foto: © dpa/Jan Woitas

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