Im Zittauer Industrie- und Gewerbegebiet „Weinau“ will sich mit der C44 GmbH ein noch in Gründung befindliches Unternehmen ansiedeln. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, ihm dafür 4,8 Hektar zum Bodenrichtwert von zwölf Euro pro Quadratmeter zu verkaufen.
Die Firma beschäftigt sich mit der Produktion von Düngemitteln und Biokohle, die den Torf in Erden und Substraten ersetzt und den Boden für die Landwirtschaft verbessern soll. Sie plant in Zittau 45 bis 50 Millionen Euro zu investieren und 45 bis 50 Arbeitsplätze zu schaffen.
Der Geschäftsführer war bei der Entwicklung und dem Aufbau einer Pilotanlage in Uelitz in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Er verfügt laut Stadt über das benötigte Know-how. An der Drausendorfer Straße soll nun die erste Anlage seines Unternehmens entstehen, auf einer Fläche von 3,2 Hektar. Die für die Produktion von Kohle nötige Biomasse will die Firma aus einem Umkreis von 80 bis 100 Kilometern beziehen. Sie plant auch, die bei der Herstellung anfallende Wärme über Dampfturbinen in grünen Strom umzuwandeln. In erster Linie dient dieser zum Eigenbedarf. Nach Auskunft der Stadt bestehen Anknüpfungspunkte mit der Hochschule, die sich mit Umwelt- und Energietechnik beschäftigt.

Sie prüft derzeit noch, ob auf einem Teil der nun verkauften Flächen der Bau einer Windkraftanlage möglich ist. Unternehmen im Gewerbegebiet hätten die Stoßrichtung dazu gegeben, so Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm). Allerdings gebe es mehrere Standorte, die dafür infrage kämen. Mit dem Thema soll sich der Stadtrat im Herbst beschäftigen. Das Unternehmen hat bereits signalisiert, Produktions- und Lagerflächen auf eine Windkraftanlage anpassen zu können. Im Kaufvertrag wird nun eine entsprechende Erklärung aufgenommen, zudem eine Investitionsverpflichtung vereinbart.