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Pirna: So geht es beim Autozulieferer Eissmann nach der Insolvenz weiter

Nach wie vor wird in dem Betrieb gearbeitet. Interessenten gibt es bereits, doch bis zum Abschluss des Verfahrens dauert es noch.

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Man sieht Personen unter einem Regenschirm.
Vor drei Jahren übernahm Eissmann die KTSN in Pirna nach der Insolvenz. Wer hält nun den Schirm? © Archivfoto: Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Vier Monate nach dem beantragten Insolvenzverfahren für die Eissmann-Gesellschaften gibt es erste vorsichtig optimistische Nachrichten – zumindest für den Standort in Pirna. Ernsthaft interessierte Investoren haben erste unverbindliche Angebote abgegeben, heißt es von Insolvenzverwalter Holger Leichtle. Er wurde jetzt von der Gläubigerversammlung bestätigt. Bis zum Abschluss des Verfahrens wird es jedoch noch einige Wochen dauern. Ziel ist es, die Unternehmensgruppe möglichst als Ganzes zu erhalten.

Das Insolvenzverfahren wurde Ende Februar 2024 für die in Deutschland ansässigen Eissmann-Gesellschaften beantragt und am 1. Mai eröffnet. Die Unternehmen der Gruppe im Ausland sind nicht betroffen. Eine Nürnberger Gesellschaft konnte im Wege der übertragenden Sanierung bereits verkauft und sämtliche Arbeitsplätze erhalten werden.

In Pirna produzieren die 285 Beschäftigten weiter, Entlassungen gab es bisher nicht, sagt der Sprecher des Insolvenzverfahrens Thomas Schulz. Am Standort Gera gibt es 405 Mitarbeiter und in der Bad Uracher Zentrale 258. Zu den knapp 1.000 Mitarbeitern in Deutschland kommen rund 4.000 in England, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Mexiko sowie Amerika und China.

Vor drei Jahren zum ersten Mal gerettet

Der Pirnaer Standort war 2021 gekauft worden, nachdem die vorherige KTSN hier insolvent war. Sie war 2020 einer von drei großen Autozulieferern in der Region, die an den Folgen der Automobilkrise und Corona litten. Druckguss Dohna hatte es damals bereits zum zweiten Mal erwischt. Diesmal ist die Rettung nicht gelungen. Das Unternehmen ist zu Ende vergangenen Jahres offiziell aufgelöst.

Für Veritas in Neustadt und Polenz bei Neustadt gibt es nach gescheiterten Anläufen nun auch gute Nachrichten. Der Standort Neustadt ist gerettet, für Polenz soll es in den nächsten Wochen eine Lösung geben.

Die Eissmann Group Automotive wurde 1964, also vor 60 Jahren, gegründet und beliefert deutsche und internationale Automobilhersteller mit verschiedenen Fahrzeuginnenraumkomponenten und -konzepten „aus einer Hand“, wie es heißt.

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