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Plätzchen werden in Sachsen teurer – aber Inflation lässt nach

Wer gerne Plätzchen zu Weihnachten bäckt, muss tiefer in den Geldbeutel greifen. Insgesamt sinkt die Inflationsrate in Sachsen aber, in ganz Deutschland sogar deutlich.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht einen Teller voller Weihnachtsplätzchen
Die Weihnachtsbäckerei ist in Sachsen in diesem Jahr teuer. © dpa-tmn

Kamenz/Wiesbaden. Die Weihnachtsbäckerei wird dieses Jahr für viele Sachsen teurer. Die Preise für etliche Backzutaten lägen deutlich höher als vor einem Jahr, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Mehr gekostet hätten im November etwa Zucker (20,3 Prozent), Backpulver und Vanillezucker (13,3 Prozent), Marmelade (11,4 Prozent) sowie Eier und Mehl (jeweils 2,7 Prozent). Auch bei Zitrusfrüchten, Äpfeln und Pralinen haben den Statistikern zufolge die Preise angezogen. Dagegen konnten Verbraucher bei Butter (-27,7 Prozent) und Quark (-2,3 Prozent) sparen.

Insgesamt bezifferten die Statistiker die sächsische Jahresteuerungsrate nach vorläufigen Berechnungen für November auf 3,9 Prozent. Damit hat sich der Rückgang fortgesetzt. Im Oktober war sie mit 4,5 Prozent erstmals seit 19 Monaten unter die Fünf-Prozent-Marke gefallen.

Glück hatte zuletzt, wer zu Beginn der Heizperiode seinen Vorrat an Heizöl oder Flüssiggas auffüllen musste. Die Preise lagen den Angaben zufolge deutlich unter den Vorjahreswerten (-19,7 beziehungsweise -14,1 Prozent). Auch die Kraftstoffpreise sanken um 3,4 Prozent.

Experten erwarten eine weiter sinkende Inflationsrate

In Deutschland insgesamt lagen die Verbraucherpreise um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anhand vorläufiger Zahlen mit. Das sei der niedrigste Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent gewesen. Volkswirte rechnen damit, dass die Inflation weiter sinken wird. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht von einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent im kommenden Jahr aus.

Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo sieht einen nachlassenden Preisdruck. „Bereits zu Beginn des kommenden Jahres wird die Inflationsrate auf unter drei Prozent sinken“, prognostizierte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Beschäftigte in Deutschland haben im dritten Quartal zudem von kräftigen Gehaltserhöhungen bei abgeschwächter Inflation profitiert. Die Reallöhne stiegen damit nach Angaben der Statistiker in Wiesbaden das zweite Mal in Folge – und zwar um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal ergeben.

Zu dem kräftigen Anstieg der Reallöhne trugen nach Angaben der Statistiker auch der erhöhte Mindestlohn und die in vielen Betrieben vereinbarte Inflationsausgleichsprämie bei. Diese Leistung kann bis zu einem Betrag von 3.000 Euro steuer- und abgabenfrei gestellt werden.

Die stärkste nominale Lohnsteigerung verbuchte mit 10,3 Prozent unter den Vollzeitbeschäftigten das Fünftel mit den geringsten Verdiensten. Auch geringfügig Beschäftigte kamen im dritten Quartal mit 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf ein überdurchschnittliches Plus. (dpa)

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