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Sachsens größte Forschungsmaschine für Rossendorf geplant

Dali ist in der Endauswahl für künftige Forschungsgroßgeräte in Deutschland, die Bewerbung für das europäische Einstein-Teleskop für die Lausitz und eine Forschungsfabrik für neue Krebsmedizin in Leipzig gehören dazu.

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Dresden. Dies soll die bisher größte Wissenschafts-Investition in Sachsen werden. Es geht um Dali, einen neuartigen Elektronenbeschleuniger, der Terahertzstrahlung erzeugen kann. Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) ist mit Dali in die Endauswahl der für Deutschland wichtigen Forschungsgroßgeräte gekommen, das hat Bundesforschungsministerin Dorothee Bähr am Dienstag in Berlin verkündet.

Ebenfalls mit Priorität versehen wird die deutsche Bewerbung für das europäische Einstein-Teleskop tief unter der Lausitz. Das Deutsche Zentrum für Astrophysik in Görlitz ist dabei federführend. Für einen Forschungsverbund der Zellmedizin mit Fraunhofer (IZI) und der Leipziger Universität sowie weiteren Partnern ist eine Forschungsfabrik für eine neuartige Krebsmedizin und die individualisierte Gentherapie vorgesehen.

300 Millionen Euro für Dali

Für das HZDR in Rossendorf würde Dali an die 300 Millionen Euro Investition bedeuten. In aller Regel übernimmt davon der Bund 90 Prozent, so wie beim Forschungszentrum an sich auch.

Mit dieser neuen Art Strahlung könnten bisher nicht beobachtbare Dinge sichtbar gemacht werden. Forscher könnten letztlich einzelnen Molekülen bei der Arbeit zuschauen – in lebender wie in künstlicher Materie. In Zellen wie in neuen Werkstoffen. Es ließe sich damit auch beobachten, ob neue Medikamente Krebszellen killen und ob sie gesundes Gewebe schädigen. Oder auch, über welche Moleküle Viren in die Zellen gelangen und was sie dort anrichten.

Diese Shortlist der wichtigsten deutschen Forschungsgroßgeräte für die Zukunft hat neun Projekte. 31 hatten sich beworben. Alle neun sind Vorhaben, die aus forschungspolitischer Sicht vorrangig umgesetzt werden sollten, heißt es dazu vom Bundesforschungsministerium. Dies sei zwar noch keine endgültige Finanzierungs- oder Realisierungszusage, ist aber die entscheidende Voraussetzung. Bestenfalls werden alle neun Projekte verwirklicht.

SZ

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