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Sachsens Wirtschaftsminister Dulig fordert Preissenkungen für E-Autos

Das Autoland Sachsen ist laut Wirtschaftsminister Martin Dulig wirtschaftlich in einer Delle. Seine Vorschläge haben vor allem mit E-Autos zu tun.

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Man sieht Martin Duhlig in einem Auto.
Minister Dulig sieht eine Delle - in der wirtschaftlichen Entwicklung des Autolands Sachsen. © Archivfoto: Ronald Bonß

Von Georg Moeritz

Dresden. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) sieht das Autoland Sachsen mehr in einer Vertrauenskrise als in einer Strukturkrise. Um die Akzeptanz und den Absatz der sächsischen Elektroautos zu beflügeln, müssten die Hersteller ihre Preispolitik anpassen und Autos billiger anbieten. Dulig sagte in Dresden, sächsische Unternehmen bräuchten gute Leasing-Angebote, um ihre Fuhrparks mit E-Fahrzeugen auszustatten.

Der Wirtschaftsminister sagte über die heimische Elektroauto-Industrie: „Wir sind von den Preisen her nicht konkurrenzfähig.“ Die Vertrauenskrise der Branche sei auch eine soziale Frage und eine Frage der Verantwortung, sagte der Minister in seiner Videofilmreihe „Martin Dulig konkret“ auf Youtoube.

Laut Dulig muss es auch flächendeckend Ladesäulen geben, und die Energiepreise müssen sinken, damit mehr Elektroautos gekauft werden. Kaufprämien dagegen würden der deutschen Automobilindustrie alleine nicht helfen – denn sie kämen auch chinesischen Herstellern zugute.

Dulig erwartet neue Geschäftsmodelle ums Fahren

Trotz des „Kulturwandels“ beim Thema Mobilität würden auch künftig Fahrzeuge benötigt, sagte Dulig. Selbst wenn der Besitz eines Autos künftig nicht mehr im Vordergrund stehe, würden sich wieder neue Geschäftsmodelle ums Fahren entwickeln. Es gebe eine Veränderung hin zur Elektromobilität und des Nutzungsverhaltens. „Dies können wir mit dem Know-how, das wir in Deutschland und Sachsen haben, lösen.“

Das „Autoland Sachsen“ mit fast 100.000 Beschäftigten und 780 Zulieferbetrieben erlebe derzeit eine wirtschaftliche Delle, doch es habe Zukunft. „Wir werden diese Delle überwinden“, sagte Dulig. Das gute Miteinander der Beteiligten sei ein Standortvorteil.

Volkswagen Sachsen hatte vor einigen Tagen angekündigt, auch nächstes Jahr wegen schwächelnder Nachfrage nach Elektroautos Arbeitsplätze zu streichen. Im Laufe des Jahres würden die Verträge von knapp 500 befristet Beschäftigten nicht verlängert. Dieses Jahr sind bei 269 Mitarbeitern die Verträge ausgelaufen. In Sachsens größter Fabrik VW Zwickau arbeiten mehr als 10.000 Menschen. Dulig betonte, jedes vierte in Europa gebaute vollelektrische Auto komme aus Sachsen.

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