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VW Zwickau baut ID.3 und Cupra länger – doch von Aufatmen keine Spur

Um Werke in Westdeutschland besser auszulasten, soll VW Zwickau Modelle an andere Standorte abgeben. Das soll jetzt nicht wie geplant 2027, sondern erst 2028 oder sogar später erfolgen. Was das für Zwickau bedeutet.

Lesedauer: 2 Minuten

Andreas Dunte

Zwickau. Die Belegschaft im Zwickauer VW-Werk dürfte aufhorchen: Das Elektrofahrzeug ID.3 soll länger am Standort produziert werden. Das hängt damit zusammen, dass sich Produktionsanläufe anderer VW-Modelle im Stammwerk Wolfsburg verschieben. Zuerst berichtet hatte das Handelsblatt.

Bereits Anfang Sommer war davon die Rede, dass das Elektromodell Cupra Born länger in Zwickau bleibt und nicht wie vorgesehen von VW nach Wolfsburg abgezogen wird, um dort die Bänder besser auszulasten.

Sorge um Auslastung in Zwickau

VW Sachsen will das nicht bestätigen. Ein Unternehmenssprecher verweist darauf, dass der Konzern in einer Planungsrunde im November über Werksbelegungen entscheiden will. Auch bei der IG Metall in Zwickau verweist deren Chef Thomas Knabel auf den Termin im November. „Alles andere ist Spekulation.“

Natürlich wäre es gut für Zwickau, würden die Fahrzeuge länger am sächsischen Standort produziert, so Gewerkschafter Knabel. „Außerdem gibt es eine Vereinbarung mit der Konzernspitze, dass für Produktionsauslastung an den Standorten, also auch in Zwickau, zu sorgen ist.“ Der sächsische Standort müsse vor allem aber weitere E-Modelle abbekommen. Nur das sichere dauerhaft Auslastung. Eine solche Entscheidung erwarte man bei der Planungsrunde.

Ursprünglich sollten die in Zwickau hergestellten VW-Modelle ID.3, ID.4, ID.5 und der Cupra Born bis Ende 2026 nach Wolfsburg und Emden wechseln. Die Audi-Modelle Q4 e-tron und dessen Kombi-Variante Q4 e-tron Sportback wären dann ab 2027 die einzigen Modelle gewesen, die noch in Zwickau gebaut werden. Darauf hatten sich Unternehmen und Betriebsrat im Rahmen des Sparpaketes kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr verständigt.

Baut Audi Produktion in den USA auf?

Skepsis herrscht bei Experten schon länger, ob die Fertigung der Audi-Modelle allein in Zwickau für Auslastung der Bänder sorgen wird. Zwar zählt der Audi Q4 e-tron noch immer zu den zehn meistverkauften Elektrofahrzeugen in Deutschland. Unter den Top Ten verbucht das Modell aber als einziges E-Auto ein Minus bei den Neuzulassungen im ersten Halbjahr (-8,6 Prozent).

Hinzu kommt die Sorge, dass die Ingolstädter wegen der Trump-Zölle eine eigene Produktion von Fahrzeugen in Nordamerika aufbauen. Verbunden damit ist die Frage, was das langfristig für die Auslastung der deutschen Werke bedeutet und ob der Audi Q4 e-tron dann nicht anderswo gebaut werden wird.

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