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Weingut Schloss Proschwitz: Agrar-Drohnen sind die Zukunft

In der Landwirtschaft werden immer häufiger Drohnen getestet, so auch bei Winzern. Vorreiter in der Region ist das Weingut Schloss Proschwitz.

Lesedauer: 2 Minuten

Schon seit zwei Jahren setzt das Privatweingut Schloss Proschwitz auf Drohnen bei ihren Terrassenweinbergen.

Meißen. Drohnen sind schon lange nicht mehr nur was für Technik-Begeisterte. Langsam, aber sicher, kommen Drohnen in immer mehr Lebensbereichen zum Einsatz. In der Fotografie, der Paketzustellung, doch auch in der Landwirtschaft gibt es einige interessante Projekte, mit denen Drohnentechnologie integriert wird.

Kürzlich präsentierte das Weingut um Schloss Wackerbarth den Einsatz von Agrar-Drohnen, doch damit sind sie keineswegs die Ersten. Das Privatweingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe testet bereits seit zwei Jahren mit einem Partner den Drohneneinsatz in Seußlitz. Dieses Jahr sollen die Drohnen nach langer Versuchsphase das erste Mal standardisiert und für den Pflanzenschutz eingesetzt werden.

Drohnen als Hilfe

Sogenannte Agrar-Drohnen sind nicht mit den herkömmlichen Drohnen zu verwechseln, die man im Fachhandel einfach erwerben kann. Björn Probst, Weinbauleiter im Weingut Schloss Proschwitz, erklärt, dass diese Drohnen sehr viel mehr Nutzlast benötigen und dementsprechend größer und schwerer sind. „Die Drohnen nehmen eine konzentrierte Spritzflüssigkeit auf. Durch die Luftzirkulation haben sie eine extrem feine und sehr gleichmäßige Verteilung auf der Laubwand“, erklärt er die Vorgehensweise der Drohnen.

Mit den bisherigen Ergebnissen der Versuchsflüge sei man sehr zufrieden gewesen, führt er weiter aus. Da das Grundalter der Winzer steigt und somit auch die körperliche Belastung, den Weinberg per Hand zu spritzen, sei so eine Agrar-Drohne eine große Hilfe.

Ein Schritt in die Zukunft?

Trotzdem ist es nötig, die Drohnen feinfühlig auszuloten, was wiederum von den Wettergegebenheiten bestimmt wird, wie beispielsweise bei der Hitze im letzten Sommer, erinnert sich Probst. Bevor eine Drohne jedoch über dem Terrassenweinberg abheben kann, sei aber einiges zu bedenken. Aufgrund der Größe des technischen Geräts sei eine entsprechende Anmeldung bei den Behörden wichtig, für den Pflanzenschutz sei eine Zulassung erforderlich und schlussendlich braucht es auch jemanden, der die Drohne steuern darf.

Probst sieht in dieser Art der Technik definitiv die Zukunft. „Meiner persönlichen Meinung nach kommen wir bei der Thematik im Terrassenweinberg und gerade bei der Winzergenossenschaft gar nicht drumherum, solche Techniken zu entwickeln. Die Auflagen für den einzelnen, diesen Pflanzenschutzmittelschein zu erwerben, werden immer höher werden. Man muss auch für den Hobbywinzer Lösungen finden, wie er seinen kleinen Terrassenweinberg gespritzt bekommt“, so Probst.

Was aber neben der teils fehlenden Begeisterung der Winzergenossenschaft noch fehlt, ist die Kommunikation, um die sich Probst aber sehr bemüht. „Wenn der Anwohner eine große Drohne spritzend in der Gegend rumfliegen sieht, wirft das ja erstmal Fragen auf“, so Probst. „Der Anblick ist für manche vielleicht noch ungewohnt.“

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