Von Ulrich Wolf
Leipzig/Oelsnitz. Nach mehr als einjähriger Suche ist für den insolventen vogtländischen Automobilzulieferer Allgaier Sachsen GmbH ein Investor gefunden worden. Die in Ebersdorf bei Coburg ansässige Martin Metallverarbeitung GmbH werde den Geschäftsbetrieb fortführen und alle rund 100 Beschäftigten übernehmen, teilte Verwalter Heinz-Joachim Hombach von der Wirtschaftskanzlei Pluta in Leipzig mit.
Der Kaufvertrag sei in der vergangenen Woche unterzeichnet worden, der wirtschaftliche Übergang erfolge zum 1. November. Hombach zufolge will der fränkische Investor den Standort in Sachsen langfristig erhalten. Der Betrieb werde künftig auch namentlich Bestandteil der Martin-Gruppe. Der Mittelständler produziert mit bislang 800 Beschäftigten außer in seinem Werk am Stammsitz noch in Rödental und Parsberg (beide Bayern) sowie im litauischen Vilnius.
Das Werk in Oelsnitz gehörte zum baden-württembergischen Allgaier-Konzern. Der war im Juni 2023 in die Insolvenz geschlittert, ein halbes Jahr später ging dann auch der sächsischen Tochterfirma das Geld aus. Bei Allgaier galt das sächsische Werk als eines der modernsten Werke. Die Inbetriebnahme war 2016.
Der neue Eigentümer Peter Martin erklärte, mit dem Kauf des Werks in Oelsnitz werde man den Wachstumskurs fortsetzen. „Die Übernahme ist strategisch sehr wertvoll für uns, da wir unser Produktspektrum sinnvoll erweitern können.“ Die Martin-Gruppe war 1967 gegründet worden.