Dresden. Zwar geht die konsumierte Menge an Fleisch kontinuierlich zurück. Dennoch werden in Dresden statistisch pro Jahr rund 28.800 Tonnen Fleisch gegessen. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch lag 2024 bei 51,6 Kilo im Jahr – und damit gut 140 Gramm pro Tag.
Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft hin. Für die Berechnung zugrunde gelegt wurden laut Gewerkschaft die Einwohnerzahlen aus dem Zensus 2022.
Das ist ein Knochenjob. Allein beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag. – Thomas Lißner, Geschäftsführer von NGG Dresden-Chemnitz
„Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück, trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel“, sagt Thomas Lißner, Geschäftsführer von NGG Dresden-Chemnitz.
Die Gewerkschaft spricht von einem „enormen Fleischhunger“, um in dem Zusammenhang auf die Arbeit der Beschäftigten in der Fleischindustrie sowie deren Löhne zu verweisen.
Forderung nach höherem Mindestlohn für Beschäftigte in der Fleischindustrie
„Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn. Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn“, so Lißner. Seit dem 1. Januar 2025 liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro pro Stunde.
Im Februar starten die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Fleischindustrie. Die Gewerkschaft fordert einen Mindestlohn in Höhe von 14,50 Euro pro Stunde für die Branche.
110 Beschäftige in Fleischindustrie in Dresden
In Dresden sind laut Angaben der Arbeitsagentur rund 110 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt.
„Das ist ein Knochenjob. Allein beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag“, sagt der Gewerkschafter. Nässe sowie die Kälte im Kühlhaus seien eine enorme gesundheitliche Belastung für die Beschäftigten. Dies müsse „endlich besser bezahlt“ werden, so Lißner.
SZ