Die letzten Brachflächen zwischen Löbtauer und Freiberger Straße verschwinden. Gegenüber dem Kraftwerk Nossener Brücke entwickelt die Stadt jetzt ein neues Gewerbegebiet. In einem ersten Schritt baut die Dresdner Gewerbehofgesellschaft (DGH) einen Dreigeschosser mit rund 1 200 Quadratmetern Gewerbefläche.
Das städtische Tochter-Unternehmen knüpft damit an seinen benachbarten Bau aus den 90er-Jahren an, der direkt an der Löbtauer Straße, kurz vor dem Weißeritzknick, steht. Laut Geschäftsführer Friedbert Kirstan war das damals ein Pilotprojekt. „Schon nach einem Jahr waren alle 10 000 Quadratmeter vermietet“, sagt er. Vor rund zehn Jahren hat die Stadt die Fläche hinter dem Pilotprojekthaus gekauft, um hier gezielt weitere Gewerbeansiedlungen zu ermöglichen. Ende November wird der Grundstein für den neuen Dreigeschosser gelegt, im Dezember 2019 soll er fertig sein. Interessenten gibt es schon, vor allem aus dem Fertigungsbereich. Die Kaltmieten sollen sechs bis sieben Euro je Quadratmeter betragen. In den nächsten Jahren werden die zwei anderen Baufelder auf der jetzigen Brachfläche noch entwickelt. Feld eins wurde bereits ausgeschrieben, Feld zwei will die Stadt demnächst vermarkten.
Zwischen dem schon bestehenden Pilotprojekthaus aus den 90ern und den neuen Gebäuden wird sich dann auch noch der Weißeritzgrünzug samt neuem Fahrradweg hindurchschlängeln. Insgesamt gibt die Stadt für das gesamte Projekt fast sieben Millionen Euro aus. Robert Franke, Chef des städtischen Amts für Wirtschaftsförderung, sieht jetzt den Druck zu handeln. Dresden boome, die Nachfrage sei da. „Wenn ich den interessierten Unternehmen keine Flächen anbieten kann, gehen sie nach Würzburg, Tel Aviv oder irgendwo anders hin“, sagt er.
140 bis 150 Hektar kommunale Gewerbefläche hat die Stadt laut Franke in den letzten Jahren entwickelt. Weitere zehn Hektar unbebaute Flächen kann die Wirtschaftsförderung derzeit Unternehmen anbieten. Neben dem neuen Gewerbegebiet an der Freiberger Straße gehören eine Fläche am Rähnitzsteig in Hellerau sowie der neue Wissenschaftsstandort Ost entlang der Reicker Straße zu den derzeit größten Projekten. An Letzterem könnten ab 2020 erste Teilflächen bebaut werden. Über die potenziellen Bauherren schweigt das Amt für Wirtschaftsförderung noch. Aber die Interessenten sind da, heißt es.
Von Juliane Richter
Bildquelle: Sven Ellger