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Dresdens älteste Buchhandlung ist insolvent

Alpha ist eine der größten christlichen Buchhandelsketten in Deutschland. Nun hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Betroffen ist auch die Filiale an der Dresdner Kreuzkirche. Wie es für die Mitarbeiter weitergeht.

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Dresden. Die christliche Alpha-Buchhandelskette hat Insolvenz angemeldet. Bundesweit seien 15 Filialen mit insgesamt 88 Mitarbeitenden betroffen, sagte der Sprecher der Brunnen-Verlag GmbH, Ralf Tibusek, am Donnerstag. Darunter ist auch die Filiale an der Dresdner Kreuzkirche. Die Buchhandlung Ungelenk ist seit 1887 in Dresden tätig und damit nach eigenen Angaben die älteste bestehende Buchhandlung der Stadt.

Laut Tibusek hat das Amtsgericht Gießen den Gießener Rechtsanwalt Tim Schneider zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Buchhandelskette mit Sitz in Gießen betreibt Filialen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Sie seien auch immer als ein Kontakt in die Gemeinden hinein gedacht gewesen, sagte der Sprecher. Der Betrieb laufe vorläufig weiter. Nicht betroffen seien die elf Franchise-Buchhandlungen.

Von der Insolvenz betroffen seien neben Dresden unter anderem die Buchhandlungen in Chemnitz, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Gießen, Lörrach und Siegen. Franchise-Buchhandlungen befinden sich zum Beispiel in Mannheim, Saarbrücken und Speyer.

Zu den Gründen sagte Tibusek, dass nach den Pandemiejahren „die Stammkundschaft weniger geworden“ sei. Auch der Anstieg der Mieten habe zu den Schwierigkeiten beigetragen. Jahrelang habe ein Ausgleich zwischen umsatzstarken und umsatzschwachen Filialen funktioniert. Nach der Pandemie seien aber mehr Filialen aus den schwarzen Zahlen gerutscht.

Geschäftsbetrieb wird mit allen Mitarbeitern fortgeführt

In einer Mitteilung schrieb das Unternehmen: „Trotz größter Bemühungen ist die Sanierung nicht so gelungen wie erwartet.“ Einbußen beim zurückliegenden Weihnachtsgeschäft, gestiegene Lohnkosten, verändertes Einkaufs- und Zahlungsverhalten und die allgemeine wirtschaftlich angeschlagene Situation des stationären Buchhandels hätten dazu geführt, dass die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen „nicht in dem erwarteten Umfang“ griffen.

Mitarbeiter können aber dennoch vorerst aufatmen. „Der Geschäftsbetrieb wird vollumfänglich mit allen Mitarbeitenden und Filialen fortgeführt. Ich stehe in engem Austausch mit der Geschäftsleitung und werde unverzüglich mit dem Erstellen von Sanierungskonzepten beginnen“ wird Rechtsanwalt Tim Schneider zitiert.

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