Coswig. „Montag und Dienstag geschlossen wegen Werkstatttag“ steht an der Tür zum Juwelier Baldauf am Wettinplatz in Coswig. Während in anderen Läden die Öffnungszeiten verkürzt werden, weil das Personal fehlt, liegt es beim Juwelier Baldauf an der hohen Nachfrage von Auftragsarbeiten, erzählt Geschäftsinhaber Matthias Baldauf.
Baldaufs Urgroßvater hat den Juwelier damals als Uhrmacherladen gegründet. Mittlerweile ist er über 100 Jahre alt. Matthias Baldauf übernahm irgendwann Geschäft. „Damals haben wir auch schon Schmuck verkauft“, erinnert sich der Uhrmacher. Doch erst als seine Frau Regina dazu kam, stellten sie auch selbst Schmuck her. Der Schmuck war schnell beliebt. „Uns erreichte eine große Nachfrage – weit über die Region hinaus“, sagt ihr Mann.
Servicearbeiten unterbrechen die feinen Arbeiten
Mit den Jahren wurden die Goldschmiedearbeiten zum Hauptgeschäft im Juwelier Baldauf. Trotzdem sind sie auch weiterhin für den Serviceanteil da. „Wir wechseln mal die Batterien, das Armband oder reparieren Schmuck und Uhren. Das gehört dazu“, sagt Matthias Baldauf.
Normalerweise liefen die Arbeiten in der Werkstatt und am Verkaufstresen parallel. Aber: „Die hochwertigen Aufträge brauchen viel Ruhe bei der Arbeit“, sagt die 61-jährige Regina Baldauf. Die Servicearbeiten unterbrechen die feinen Arbeiten in der Werkstatt. „Ich habe gerade das Werkstück in der Hand, dann muss ich unterbrechen, es weglegen, mir die Hände sauber machen. Dann bediene ich jemanden am Tresen, sitze zehn Minuten später wieder in der Werkstatt und dann klingelt es erneut. Oft weiß ich dann auch nicht mehr, an welchem Punkt ich gerade war“, erzählt die Goldschmiedin.
Goldschmiedin kann Job wieder die volle Aufmerksamkeit schenken
Das Paar ist dankbar für die Situation. „Es ist Luxus, wegen zu vieler Aufträge zwei Tage in der Woche schließen zu müssen“, sagt Uhrmacher Matthias Baldauf. „Wir sind dankbar, dass wir das ganze entflechten können und so arbeiten dürfen.“
Regina Baldauf hat so die Gelegenheit, ihrem Traumjob der Goldschmiedin wieder die volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Es ist schön, in Ruhe die Detailarbeit machen zu können und dabei voll und ganz seine Ruhe zu haben.
Montag und Dienstag sind nun nur noch für die Werkstatt da. Mittwoch bis Samstag können Kunden regulär zum Juwelier kommen. „Wir vereinbaren aber auch gern per Mail oder Telefon andere Termine. Dann auch montags oder dienstags“, sagt Matthias Baldauf.
SZ