Dresden. Urlaub in Dresden ist dieses Jahr weniger gefragt – zumindest gilt das für die ersten vier Monate des Jahres. Von Januar bis April übernachteten reichlich eine halbe Million Touristen in Dresdens Hotels und Pensionen. Das waren zwei Prozent weniger als im selben Zeitraum 2024, wie aus den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervorgeht. Die Übernachtungen gingen um ein Prozent zurück.

Verantwortlich für die kleine Flaute ist aus Sicht der Dresdner Marketinggesellschaft das späte Osterfest in diesem Jahr. Die Feiertage fielen 2025 auf Ende April. Ostern markiert in der Tourismusbranche traditionell den Start des Frühjahrs und damit die heiße Phase der Reisesaison. Je früher, desto besser, so das Motto.
Osterverschiebung führt zu schwachem März-Tourismus
So war der April auch der bisher stärkste Reisemonat des Jahres in Dresden. Die Hoteliers konnten sich über fünf Prozent mehr Touristen und zehn Prozent mehr Übernachtungen im Vergleich zum April 2024 freuen. Allerdings vermochten die guten Buchungszahlen nicht, die Rückgänge des ersten Quartals auszugleichen.
„Die Osterverschiebung führte zu deutlichen Rückgängen im März“, fällt das Fazit der Touristiker aus. In jenem Monat sind 14 Prozent weniger Übernachtungsgäste und Übernachtungen gezählt worden. Während der Februar einstellige Minuszeichen mit sich brachte, verlief der üblicherweise schwache Reisemonat Januar gut: plus zwölf Prozent bei den Anreisen und Übernachtungen.
Noch immer tut sich Dresden schwer mit Urlaubern aus dem Ausland. Vor Corona lag deren Anteil bei über 20 Prozent. In den ersten vier Monaten dieses Jahres kamen lediglich 17 Prozent der Touristen nicht aus Deutschland.

Besonders bei den Polen war Dresden zum Jahresanfang beliebt. Mehr als 11.200 Übernachtungsgäste kamen aus dem Nachbarland. Dahinter folgten US-Amerikaner, Tschechen, Österreicher und Schweizer. Die größten Zuwächse gab es unter anderem aus Spanien, Schweden und Kroatien.
Bleibt die Reiselust der US-Amerikaner?
Deutschlands Position als Kulturreiseziel Nummer 1 der Europäer werde im kommenden Sommer von einer weiter leicht steigenden Affinität zu Städte-, Kultur- und Rundreisen gestärkt, zeigt sich die Deutsche Tourismuszentrale optimistisch. Wer sich für Deutschland als Reiseziel entscheidet, mache das in erster Linie aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses. Auch das milde Klima spiele eine große Rolle, heißt es.
Was Urlauber aus den USA angeht, gebe es Unsicherheiten. Einer Umfrage unter US-Amerikanern zufolge gehe es dabei weniger um geopolitische Spannungen, sondern viel mehr um die finanziell herausfordernden Zeiten.
Warb Dresden im vergangenen Jahr mit Veranstaltungen rund um den 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich um eine Reise in die Stadt, so geht es dieses Jahr ums Tanzen – angeregt durch Jubiläen wie 200 Jahre Ballett an der Semperoper und 100 Jahre Palucca-Hochschule für Tanz Dresden. Bis Ende Juni wurde auf insgesamt 2200 Flächen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart für einen Besuch geworben.
Was dieses Jahr allerdings an Touristen-Magneten fehlt, sind Mega-Konzerte wie jene von Rammstein und AC/DC im vergangenen Jahr. Die Hotelzimmer-Auslastung zu den Open-Air-Events lag im Frühjahr 2024 bei fast 100 Prozent.
SZ


