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Auch der schwarze Mann hat Sorgen

Schornsteinfeger haben Nachwuchsprobleme. Der Kehrbezirk Lauenstein ist seit vergangener Woche verwaist.

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Gottfried Hardelt hat 40 Jahre als Schornsteinfeger den Bezirk Lauenstein betreut, zu dem auch Teile von Glashütte und Altenberg gehören, wie das Landratsamt informierte. Am 28. Februar hatte er seinen letzten Arbeitstag. Er hat die Altersgrenze erreicht, und nun ist sein Bezirk verwaist. Die Landesdirektion hat den Bereich Lauenstein schon zweimal ausgeschrieben, und kein Meister hat sich dafür interessiert.

Das hat Ähnlichkeit mit der Situation vor 40 Jahren. Damals war Hardelt, der aus der Lausitz stammt, auf Platz vier in einer Warteliste. Und nur, weil keiner seiner Kollegen nach Lauenstein gehen wollte, ist er zum Zug gekommen, hat den Bezirk übernehmen können und ist dort heimisch geworden. Ihn haben Winter, Schnee und Gebirge nicht abgeschreckt.

Die Ähnlichkeit der Situation endet aber an dem Punkt, dass es heute keine Warteliste gibt und sich niemand für die Aufgabe in Lauenstein interessiert. Es muss aber weitergehen, weil der Bezirksschornsteinfeger eine hoheitliche Aufgabe ist. Jetzt gibt es eine provisorische Lösung.

„Da sich kein Schornsteinfegermeister im Rahmen der Ausschreibungsfrist beworben hatte, erfolgt in den nächsten Tagen übergangsweise eine Aufteilung des Bezirks auf bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger, die sich zur teilweisen Übernahme bereit erklärt haben“, informierte Steffen Klemt, Amtsleiter für Sicherheit und Ordnung im Landratsamt. Wie die Aufteilung erfolgt, entscheidet die Landesdirektion. Dort ist der Fall aber noch in Arbeit, wie sie informierte.

In zwei weiteren Kehrbezirken im Landkreis endet die siebenjährige Amtszeit der Bezirksschornsteinfeger. „Derzeit läuft die Ausschreibung für den Kehrbezirk in Königstein. Weiterhin wird in diesem Jahr noch der Kehrbezirk Heidenau ausgeschrieben werden“, teilt das Landratsamt weiter mit. (WiS)

 

Foto: © Archiv

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