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Bei diesen Zukunftstechnologien könnte Sachsen spitze werden

Sachsen gilt als Land der Erfinder. Das war zumindest in der Vergangenheit oft der Fall. Dabei will der Freistaat auch bei Zukunftstechnologien vorn mitspielen.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht Michael Kretzschmar.
Vor fünf Jahren setzte Michael Kretschmer einen Innovationsbeirat für den Freistaat ein. Der zog jetzt Bilanz. © Jan Woitas/dpa

Von Nora Miethke

Wovon wollen wir künftig leben? Diese Frage treibt Michael Kretschmer um. Vor fünf Jahren setzte der sächsische Ministerpräsident (CDU) einen Innovationsbeirat ein, um strategisch die Zukunftsfelder zu entwickeln, auf denen der Freistaat eine Chance hat, international vorn mit dabei zu sein. Zum Ende der Legislaturperiode wurde nun eine Zwischenbilanz gezogen.

Und ein Zukunftsfeld, wo Sachsen eine Vorreiterrolle in Deutschland zukommt, ist die Wasserstofftechnologie. „Sachsen hat einen signifikanten Beitrag für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft unseres Landes geleistet und ist auf bestem Weg, sich als führender nationaler Akteur für grüne Wasserstofftechnologien zu positionieren“, erklärte Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung am Dienstag nach der neunten Sitzung des Innovationsbeirates in Dresden.

Das Beeindruckende sei, dass in Sachsen die gesamte Wertschöpfungskette abgebildet werden. Es gelte jetzt, das Tempo zu erhöhen. Ihre Bitte an die künftige Landesregierung ist, „in Berlin und in Brüssel einzuwirken, dass das Regelwerk auch so gestaltet wird, dass ein Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft möglich ist.“

„Sachsen muss noch stärker ein Land der Gründer werden“

Dem Expertengremium gehören unter Leitung des langjährigen Rektors der TU München, Professor Wolfgang A. Herrmann, 18 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an. Der Beirat soll Sachsen dabei helfen, die Regierung beim Strukturwandel in den Braunkohleregionen und anderen Transformationsprozessen zu unterstützen. Der Beirat entwickelte vier Schwerpunkte, wo Sachsen stark ist und die Kompetenzen über das ganze Land verankert sind: als Energie- und Wasserstoffmodellregion in Europa, eine Kreislaufwirtschaft als Wachstumstreiber, der Mikroelektronikstandort Silicon Saxony und der Aufbau einer Gesundheits- und Pflegemodellregion.

Sachsen habe die besten Voraussetzungen, Modellregion für einen erfolgreichen Strukturwandel in Deutschland und Europa zu werden, „wenn dafür auch in Zukunft die richtigen politischen Weichen gestellt werden“, betonte der Beiratsvorsitzende Herrmann. Er verwies mehrmals in der Sitzung und bei der anschließenden Pressekonferenz darauf, wie wichtig in diesem Zusammenhang „eine Atmosphäre von Weltoffenheit“ ist. Sachsen brauche Zuwanderung. Menschen würden dorthin, wo sie gut leben und frei atmen könnten.

Sein Wunsch für die Zukunft: „Sachsen müsste noch stärker ein Land der Gründer und Ausgründer werden.“ Dafür brauche es Kontinuität in den Struktur und eine stabile Regierung. München würde viele Startup-Gründerteams an Berlin verlieren. „Wir würden uns weniger ärgern, wenn sie nach Sachsen ziehen würden oder mit anderen Worten, Sachsen würden wir sie gönnen“, so Herrmann.

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