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Bohren nach frischem Wasser

Auf dem Erzgebirgskamm trocknen Brunnen aus. Eine Firma aus Müglitz musste sich jetzt Spezialisten holen.

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Daran kann sich niemand erinnern: Auf einmal war bei Familie Potscher in Müglitz der Brunnen leer. Dieser ist rund 100 Jahre alt, erinnert man sich hier, und hat aus etwa zwei Meter Tiefe immer zuverlässig Wasser gegeben. „Der Brunnen hat sämtliche Dürreperioden überstanden“, berichtet Heinz Potscher. Selbst wenn bei anderen im Dorf, das nicht an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen ist, schon das Wasser in den Hausbrunnen knapp wurde oder sogar versiegt war, bei Potschers lief es immer noch. Dort holte sich dann im Notfall auch mal der eine oder andere frisches Nass. Doch plötzlich herrschte bei Potschers selber Not. „Schlagartig war das Wasser alle“, sagt Heinz Potscher. Ihm war sofort klar: Das wird nichts mehr, hier muss schnell gehandelt werden. Denn der Brunnen versorgte nicht nur das Wohnhaus. An dieser Wasserader hing auch Potschers feinmechanische Firma, die sieben Mitarbeiter beschäftigt. „Die Arbeiter konnten sich nicht mal mehr die Hände waschen“, beschreibt der Seniorchef die missliche Lage. Sie behalfen sich mit Wasser aus Regentonnen, versorgten sich über Eimer. „Die Wäsche haben wir bei der Tochter gewaschen.“

Heinz Potscher holte sich schnell Spezialisten zu Hilfe. Die Bobritzscher Firma Homilius rückte vor einer Woche an und wurde an einer anderen Stelle im Grundstück tatsächlich fündig. Sie bohrte einen Brunnen bis in 40 Meter Tiefe. Schon am Freitag war die Firma mit ihrer Arbeit fertig. „Jetzt haben wir erst mal wieder Brauchwasser“, sagt Heinz Potscher. Nun muss der Brunnen noch angeschlossen werden, bis der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt ist. Potschers Resümee: „Wir haben uns 75 Jahre durchs Leben gekämpft, so schnell schmeißt uns nichts um.“

 

von Mandy Schaks

Bildquelle: keine Angabe

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