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Bundesagentur für Arbeit baut neue Regionaldirektion in Sachsen

Der Neubau aus den 90er-Jahren hatte Brandschutzmängel. Nun bekommt die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit ihren zweiten Neubau in Chemnitz.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht eine Baustelle.
Die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz wird neu gebaut - zum zweiten Mal seit der Wiedervereinigung. © Archivfoto: SZ/Georg Moeritz

Von Georg Moeritz

Chemnitz. Gekommen, um zu bleiben: Die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit wird bis Jahresende zum zweiten Mal in einen Neubau an der Paracelsusstraße in Chemnitz einziehen. In diesen Tagen wird der Schlüssel übergeben, sagte Behördensprecher Frank Vollgold auf Nachfrage von sächsische.de. An derselben Stelle hatte die Arbeitsagentur in den 90er-Jahren schon einen Fertigteilbau errichtet – aber er hatte Brandschutzmängel und wurde aufgegeben.

Zu Anfang 2018 zog die Regionaldirektion aus dem Chemnitzer Neubau aus und mietete Räume in einem Altbau an der Glockenstraße – zunächst für dreieinhalb Jahre. Schließlich wurden sechs Jahre daraus. Das Gebäude liegt in der Nähe des Chemnitzer Hauptbahnhofs.

Inzwischen ist der alte Neubau abgerissen und durch einen neuen ersetzt worden. Er steht am nordwestlichen Stadtrand nahe der Autobahnausfahrt Chemnitz-Mitte und dem Krankenhaus Küchwald. Als Projektentwickler und Vermieter nennt die Bautafel eine Berliner Immobilien + Projektentwicklungs GmbH, als Entwerfer Richter Architekten in Braunlage.

Landesvertretung in Dresden gleichzeitig geschlossen

Gleichzeitig mit dem Auszug aus dem mangelhaften Neubau in Chemnitz im Jahr 2018 hatte die Regionaldirektion auch ihre Landesvertretung in Dresden aufgegeben. Die Außenstelle in gemieteten Altbauräumen am Palaisplatz in der Inneren Neustadt sollte mehr Nähe zur Landesregierung ermöglichen – während die übrigen rund 100 Beschäftigten in der Regionaldirektion in Chemnitz saßen, weniger als eine Stunde Fahrtzeit entfernt. Geschäftsführer Klaus-Peter Hansen sagte damals, in Erfurt oder Schwerin gebe es solche Landesvertretungen auch nicht. Seine Vorgängerin Jutta Cordt hatte die Räume fünf Jahre zuvor gemietet; damals gab es Überlegungen, die Regionaldirektion in Chemnitz aufzugeben.

Nicht in allen 16 Ländern steht eine eigene Regionaldirektion der Nürnberger Bundesagentur. Thüringen und Sachsen-Anhalt haben eine gemeinsame in Halle, Mecklenburg-Vorpommern gehört zur Regionaldirektion Nord mit Sitz in Kiel. Es gibt zehn Regionaldirektionen, die Berliner in der Friedrichstraße ist auch für Brandenburg zuständig.

Inzwischen hat das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr in Chemnitz ein Zentrum für Fachkräfte und Gute Arbeit (Zefas) mit zwei Dutzend Mitarbeitern eingerichtet. Es versteht sich laut Leiter Matthias Geißler als neutrales, objektives und auch überparteiliches Zentrum und will Wegweiser für Unternehmen sein. Dort lassen sich auch Auskünfte zu Tarifbedingungen einholen. Das Zefas betreut fachlich-inhaltlich das Programm der Arbeitsmarktmentoren, die Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Weg zu Arbeit oder Ausbildung in Sachsen helfen.

Neue Behördenchefs in Dresden und Pirna

Die Regionaldirektionen sind laut Bundesagentur „auf mittlerer Ebene für den Erfolg der regionalen Arbeitsmarktpolitik verantwortlich“. Sie arbeiten eng mit den Landesregierungen zusammen und führen die einzelnen Agenturen in ihrer Region. Klaus-Peter Hansen als Vorsitzender der Geschäftsführung gibt auch monatlich den Arbeitsmarktbericht für Sachsen heraus. Er stammt aus Zittau, lebt in Bautzen und hat nach mehreren Stationen in der Behörde auch das Jobcenter in Berlin-Neukölln geleitet.

Am Montag gab die sächsische Regionaldirektion auch zwei Personal-Entscheidungen bekannt: Gerlinde Hildebrand übernimmt zum September die Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dresden. Die 62-jährige Ingenieurökonomin ist in Zittau geboren und leitete zuletzt die Agentur in Pirna. Ihr Vorgänger Jan Pratzka ist seit August Wirtschaftsbürgermeister in Dresden. Neuer Chef in Pirna wird Ronny Beck, der bereits dort wohnt. Der 48-jährige Diplom-Verwaltungswirt ist im Erzgebirge geboren und war zuletzt Vizechef in der Dresdner Agentur.

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