Franziska Anders und Tobias Winzer
Dresden. Die geplante Schließung der Dresdner Zweigstelle des Münchner Wirtschaftsinstituts Ifo ist abgewendet. Die Haushaltsverhandlungen im sächsischen Landtag hätten eine weitere Finanzierung bis mindestens 2026 ermöglicht, teilte das ifo Institut am Freitag mit.
„Wir freuen uns sehr, dass intensive und konstruktive Gespräche mit der sächsischen Staatsregierung und Abgeordneten des Landtages eine Fortführung der exzellenten Wissenschaft in Dresden möglich gemacht haben“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Aufgrund kurzfristiger Kürzungen im Haushaltsentwurf 2025/2026 war zunächst eine Schließung der Einrichtung geplant.
Der Betrieb der Dresdner Zweigstelle kann nun vorerst in gewohnter Qualität und Personalstärke fortgesetzt werden. In den kommenden Monaten soll gemeinsam mit der Staatsregierung ein Konzept für die langfristige Entwicklung ab dem Jahr 2027 erarbeitet werden.
13 Mitarbeitende in Dresden
Die 1993 gegründete Niederlassung betreibt empirische Wirtschaftsforschung mit Fokus auf Sachsen – etwa zum Strukturwandel, demografischen Entwicklungen oder finanzpolitischen Herausforderungen. Das Ifo-Institut Dresden gibt auch regelmäßig eine Konjunkturprognose für Sachsen heraus und erhebt den sogenannten Geschäftsklimaindex, ein Stimmungsbarometer der sächsischen Wirtschaft.
Derzeit sind in Dresden 13 Mitarbeitende tätig. Zahlreiche Gutachten für den Freistaat, den Bund und andere Länder belegen die Bedeutung der Einrichtung. Viele ehemalige Mitarbeitende haben an der TU Dresden promoviert.
Die beiden Standortleiter Marcel Thum und Joachim Ragnitz sind zugleich Professoren an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der TU Dresden. „Die Arbeit der Niederlassung des ifo Instituts und die erfolgreiche Kooperation zwischen ifo und der Technischen Universität sind wichtig für den Wissenschaftsstandort Dresden“, so Thum.
SZ