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Das sind die Pläne für die frühere Beiersdorf-Immobilie in Waldheim

Der neue Eigentümer der Immobilie in Waldheim stellt das Objekt Politikern und potenziellen Nutzern vor. Es gibt bereits einen Mieter aus der Region.

Lesedauer: 3 Minuten

Vier Männer und eine Frau stehen vor vielen Hochregalen.
In den Gebäuden am Standort des ehemaligen Beiersdorf-Werkes in Waldheim gibt es viele Hochregale. Für die Flächen auf dem Areal werden nun Mieter gesucht. © SZ/DIetmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Waldheim. Diese Zahlen können sich sehen lassen: Fast 66.000 Quadratmeter Grundstück mit 27.700 Quadratmetern Gebäudefläche, drei Hochregallagern, 230 Parkplätzen, Produktionshallen, Büroflächen, Labors und weitere Lagerfläche. Das alles hat der neue Eigentümer des Areals der ehemaligen Beiersdorf AG, die RSB Ratio Strategie- und Beratungsgesellschaft zu bieten.

Nachdem nun die Hallen und Lager vom ehemaligen Eigentümer komplett geräumt sind, kann die RSB mit der Vermarktung des Standortes beginnen.

„Ich bin über den nahtlosen Übergang sehr froh. Wichtig ist, dass die Immobilie nicht leer steht“, so Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). Die Nachricht im Jahr 2015, dass Beiersdorf Waldheim verlässt, sei ein Schlag in die Magengrube, aber ein Gewinn für Sachsen gewesen.

Bis zum Schluss habe es mit dem Unternehmen eine gute Kommunikation gegeben, so Ernst. Er werde RSB nach seinen Möglichkeiten unterstützen, um den Gewerbepark und das Kompetenzzentrum Mittelsachsen auf den Weg zu bringen.

Im ehemaligen Beiersdorf-Werk in Waldheim sollen ein Gewerbepark und das Kompetenzzentrum Mittelsachsen entstehen.© SZ/DIetmar Thomas

Unterstützung vom Landkreis

Vom Nutzen des vorhandenen Entwicklungspotenzials sprach auch Landrat Dirk Neubauer (parteilos). Er könne sich vorstellen, dass sich in Waldheim ein Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien entwickle. Aber auch nachhaltiges Bauen sei ein Thema.

„Hier stehen Räume zur Verfügung, die ein Zusammenarbeiten von Wirtschaft und Forschung ermöglichen“, so der Landrat. Auch er sagte seine Unterstützung zu, nur Geld habe der Landkreis nicht.

Nach Angaben von RSB-Projektmanager Sven Zöller, ist bereits ein Hochlager mit einer Fläche von 1.400 Quadratmetern an eine Firma aus der Region vermietet worden.

So viel Potenzial steckt in der Immobilie

Auf dem Areal sollen ein Gewerbepark und ein Kompetenzzentrum in Form eines Campus entstehen. „Viele Flächen können miteinander kombiniert werden.

Wenn zum Beispiel eine Firma produziert, benötigt sie auch Büro- und Lagerflächen. Ist sie eher in der Forschung tätig, werden Büro- und Laborflächen gebraucht. Alles ist möglich im neuen Gewerbepark“, so Sven Zöller.

RSB präsentierte am Freitag potenziellen Mietern aus der Region, Entscheidern von Unternehmen, Vertretern der Hochschulen, Politik und der Wirtschaftsförderung das Potenzial, das im Areal steckt.

Der abhörsichere Schrank zwischen Sekretariat und Chefzimmer.© SZ/DIetmar Thomas

Zeitreise mit dem ehemaligen Produktionsleiter

Der ehemalige Produktionsleiter und stellvertretende Werkleiter des Waldheimer Beiersdorf-Werkes und derzeitige Manufacturing Excellence Manager Europe Mathias Stuhr, führte durch die Räume und Hallen.

In manchen Büros fehlte nur die Technik – Schränke, Schreibtische und Bürostühle waren noch vorhanden. Stuhr zeigte die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Objekte auf.

Nur die Technik fehlt im Sekretariat.© SZ/DIetmar Thomas
Historisches gab es unter dem Dach des Verwaltungsgebäudes zu sehen.© SZ/DIetmar Thomas

Selbst der Boden im ehemaligen Verwaltungsgebäude war ein Hingucker. Im sonst modernen Haus waren unter dem Dachstuhl historische Maschinenelemente zu sehen.

Stuhr erzählte viele kleine Episoden. So zum Beispiel vom abhörsicheren Schrank, durch den die Verpflegung für die Sitzungen im Chefzimmer gereicht wurde oder vom Tor, durch das die Rehe, die sich regelmäßig auf dem Areal aufhielten, herausgelassen wurden – nachdem sie von den Mitarbeitern förmlich in die Ecke getrieben wurden.

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