Dresden. Sie strahlt übers ganze Gesicht. „Einfach krass“, sagt sie immer wieder und schüttelt ungläubig den Kopf. Nicole Hieke und ihr Verlobter Elvis Herbek waren die großen Gewinner der Kochsternstunden. Bei dem kulinarischen Wettbewerb überzeugten sie mit ihrem Menü und ihrer Gastfreundschaft die Gäste.
Das Restaurant Finesse, das die beiden zusammen betreiben, scheint der Liebling unter den 45 Gastronomen aus Dresden und ganz Sachsen gewesen zu sein. Die kreierten besondere Menüs für die Kochsternstunden, die anschließend von den Gästen bewertet wurden.
Seit dem 7. Februar schlemmten Gäste um die Wette, insgesamt 11.390 Menüs wurden vertilgt. „Wir schließen damit nochmals besser ab als im Vorjahr – ein neues Rekordergebnis“, sagt Projektleiterin Anne Zeumer von der DDV Mediengruppe bei der Siegerehrung im Blauen Salon des Parkhotels.
Die meisten Menüs verkaufte das Restaurant Stresa. Durch den Andrang waren viele der teilnehmenden Restaurants fünf Wochen lang ausgebucht. Und das war die eigentliche Idee des Wettbewerbs: Den Lokalen über die Saure-Gurken-Zeit Anfang des Jahres hinwegzuhelfen. Insgesamt machten die Restaurants 2,1 Millionen Euro Umsatz in dieser Zeit.
Sieger-Menü ohne viel Schnickschnack
Unter den Siegern fanden sich vor allem zwei Lieblinge der Gäste. Das Restaurant Finesse wurde als bestes Restaurant gekürt, außerdem holte Nicole Hieke den Preis als beste Servicekraft. „Es ist einfach unbeschreiblich“, sagt Elvis Herbek, der die kulinarische Ader des Restaurants ist. Seit 15 Jahren arbeiten und leben die beiden Seite an Seite.
Es sollte nach Kindheit schmecken, deshalb habe ich aus dem Bauch heraus gekocht. – Elvis Herbek, Küchenchef im Finesse
Das Besondere an dem Menü? „Wir haben auf Schickimicki verzichtet“, sagt Elvis Herbek. So gab es beispielsweise einen Blattspinat-Knödel mit Spitzkohl und Parmesan. „Es sollte nach Kindheit schmecken, deshalb habe ich aus dem Bauch heraus gekocht.“ Und das kam offensichtlich sehr gut an.

Quelle: Kochsternstunden
Zum neunten Mal nimmt das Duo schon an dem Wettbewerb teil, zum ersten Mal holen sie gleich beide erste Plätze. „Das ist schon krass“, sind sie sich einig. Aber im kommenden Jahr steht zur Abwechslung mal nicht die Arbeit im Vordergrund, denn 2026 ist „erstmal Hochzeit“. Dann lassen die beiden auf Mallorca mal Kochlöffel und Schürze fallen und genießen das Leben.

Quelle: Michael Schmidt
Petit Frank aus Pieschen ist Publikumsliebling
Doch es gab auch einen weiteren Publikumsliebling in Dresden, der gleich drei Urkunden mit in den Stadtteil Pieschen nehmen durfte. Das Petit Frank wurde als bestes Pop-up-Restaurant ausgezeichnet. Das sind Lokale, die ungewöhnliche Konzepte oder besondere Orte für ihre Menüs wählen.

Quelle: Michael Schmidt
Gemeinsam mit dem Winzer Frédéric Fourré begaben sich Frank Ollhoff als Inhaber und Küchenchef André Fröbel auf eine neue kulinarische Reise. Unter dem Motto „dimanche en famille“ konnten Gäste sich ab vormittags an einer Tafel laben und einen Tag in Genuss verbringen.
Außerdem ergatterte das Petit Frank, das sich auf französische Küche spezialisiert hat, Platz 5 in der Gesamtwertung der Restaurants. Frank Ollhoff wurde zudem noch zweitliebste Servicekraft der Gäste.
Aber auch ein Restaurant, das knapp eineinhalb Stunden Autofahrt entfernt von Dresden liegt, stand schon einige Male auf dem Siegertreppchen: das Schönburger Palais in Liechtenstein. „Als Koch willst du immer noch besser kochen“, sagt Christian Weidt, der das Restaurant betreibt. Das Niveau bei den Teilnehmern sei sehr hoch, das sporne ihn an.
Transparenzhinweis: Die Kochsternstunden sind eine geführte Marke der DDV Mediengruppe, zu der auch Sächsische.de und die Sächsische Zeitung gehören.
SZ