Die Gewerkschaft NGG hat die Beschäftigten der Teigwaren Riesa zu einem mehrstündigen Warnstreik aufgerufen. Die Arbeit soll heute für mehrere Stunden über den Schichtwechsel niedergelegt werden. Laut Gewerkschaft würden die Eigner der Nudelfabrik die Aufnahme von Tarifverhandlungen verweigern und eine gewerkschaftliche Vertretung nicht als Verhandlungspartner anerkennen.
Nachdem man einen Betriebsrat gegründet habe, fordere man nun einen Tarifvertrag. „Bei den Teigwaren Riesa sind 145 Arbeitnehmer beschäftigt, zwei Drittel davon arbeiten knapp über dem Mindestlohn“, so die NGG. Geschäftsführer Martin Steidl weist das auf Anfrage zurück.
Man werde sich über Entlohnungsstrukturen oder Lohnhöhen aber nicht öffentlich äußern. „Gesellschafter und Geschäftsführung sind sich darin einig, dass die offenen Fragen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung in konstruktiven Gesprächen geregelt werden können, ohne dass es fremder Hilfe bedarf.“
Gewerkschaftssekretär Thomas Lissner betont, dass die Beschäftigten zum Kämpfen bereit seien. „Vernünftige Entgelte und andere tarifliche Regelungen sind nicht zu viel verlangt. Das Mutterunternehmen hat in den vergangenen Jahren Millionengewinne geschrieben, die maßgeblich auf den Betrieb in Riesa zurückgehen.“
Das Unternehmen bestätigt, dass in Riesa positive Ergebnisse erzielt worden seien – wenn man sich auch eine bessere Rendite gewünscht habe. Allerdings müsse man kontinuierlich in neue Anlagen, Reparaturen und Revisionen investieren. Beim ersten Warnstreik hatten im November 75 Beschäftigte mitgemacht.
Von Christoph Scharf
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