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Ein Gigant tuckert an Dresden vorbei

Ohne Probleme passierte der Schubverband aus Tschechien die Brücken der Landeshauptstadt.

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Das Schauspiel im Sonnenschein währte nur wenige Minuten:  Perfekt bugsierten die beiden Kapitäne der Schubschiffe ihren eingekeilten Schwerlasttransport heute Vormittag durch die Brücken von Dresden. Passanten blieben stehen und beobachteten das seltene Gefährt auf dem Fluss, Autofahrer hielten am Straßenrand und zückten ihre Telefone für ein Foto von dem Koloss auf der Elbe. 

Vorn und hinten an dem 110 Meter langen und 15 Meter breiten Schiffsrumpf ziehen und schieben zwei Schubschiffe der tschechischen Reederei. Eine polizeiliche Genehmigung erlaubt den Transport mit Überlänge. Trotzdem wurde die Elbe für den Konvoi vorübergehend gesperrt. Kein Schiff sollte dem Verband in den Weg kommen, wenn er durch Dresden muss.

Der Schiffsrumpf kommt aus der Barkmet-Werft in Lovosice. Dort werden unter anderem Chemikalientanker gebaut. Zu dieser Kategorie gehört auch der Rumpf. Erst in einer Partnerwerft im niederländischen Puttershoek bekommt er seine Aufbauten und einen Motor. Später soll er auf Binnengewässern unterwegs sein.

Die Barkment-Werft hatte ein Problem mit dem rund 900 Tonnen schweren Koloss. Er wurde nach einjähriger Bauzeit am 31. Juli 2018 zu Wasser gelassen und lag seitdem in Lovosice fest. Denn der Wasserstand der Elbe war zu niedrig für den aufwändigen Transportauftrag. Jetzt passte alles. Am Donnerstagmittag passierte der Schiffsrumpf die Grenze zu Sachsen, bevor er über Nacht in Pirna-Obervogelgesang lag. Am Freitagmorgen startete er gegen 8 Uhr in Richtung Dresden.

Der gewaltige Schiffsrumpf wird in Hamburg erwartet und reist von dort weiter nach Holland, wo Motor und Aufbauten den Stahlgiganten in einen Chemietanker verwandeln. (WiS)

 

Foto: © Sven Ellger

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