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Erfolg bringt Firma an Grenzen

Die Koci Elektromaschinen GbR aus Jonsdorf braucht mehr Platz für die Produktion. Im zweiten Anlauf soll nun ein Anbau entstehen.

Lesedauer: 3 Minuten

Jonsdorf. Um zur Koci Elektromaschinen GBR in Jonsdorf zu gelangen, muss man aufmerksam sein. Nur ein paar kleine Schilder weisen von der Zittauer Straße beziehungsweise der Hänischmühe den Weg zu dem kleinen Unternehmen. Doch obwohl der Betrieb mit seinen knapp zehn Mitarbeitern in Jonsdorf eher versteckt liegt, ist dessen Name international bekannt. Denn die Koci Elektromaschinen GbR hat sich mit der Herstellung eigener Kompressoren sowie der Wartung und Instandsetzung von Elektromotoren, Generatoren und Pumpen in vielen europäischen Ländern einen guten Ruf erarbeitet.

Das hat natürlich einen Grund: Die in Jonsdorf gefertigten Kompressoraggregate mit Gleichstrommotor und Steuereinheit sind sehr leistungsfähig und darum vielfältig einsetzbar. „Unsere Kompressoren sind für viele Anwendungsmöglichkeiten entwickelt worden, bei denen eine eigene Druckluftversorgung benötigt wird“, sagt Brigitta Lachmann, die frühere Geschäftsführerin des Unternehmens. Heute leiten ihre Kinder Christina und Sebastian Lachmann sowie Silke Koci den Betrieb. Kompressoren aus Jonsdorf kommen im Kraftfahrzeug-, Elektro- und Sonderfahrzeugbau ebenso zum Einsatz wie in der Land- und Forstwirtschaft, im Bauwesen, im Schienenfahrzeug- und Bootsbau und im Bergbau. „Wir beliefern und betreuen Kunden in ganz Europa“, sagt Brigitta Lachmann.

Neben der hohen Qualität der in Jonsdorf gefertigten Aggregate spricht für diese auch, dass sie auf Wunsch mit einer Frostschutzmitteleinrichtung ausgerüstet werden können. „Das gewährleistet einen störungsfreien Betrieb auch bei hohen Minustemperaturen“, sagt Brigitta Lachmann. Die Kompressoraggregate können dabei stationär, aber auch transportabel zur Drucklufterzeugung an Stellen eingesetzt werden, an denen aus umwelttechnischen Gründen nur mit Batterie gearbeitet werden darf, erzählt die ehemalige Geschäftsführerin, die noch tatkräftig mitarbeitet. Daneben wächst auch die Serien- und Einzelfertigung von CNC–Drehteilen, welche das Jonsdorfer Unternehmen anbietet, stetig. „Wir können zum Beispiel individuelle Teile für die Restauration historischer Fahrzeuge fertigen“, sagt Brigitta Lachmann.

Geschichte der Firmazurück

1930 wurde die Firma Koci von Kamillo Koci in Jonsdorf gegründet. Als größerer Handwerksbetrieb übte dieser bald vielseitige Arbeiten im Elektromaschinenbereich aus.

1964 entstand daraus die Firma Koci Elektromaschinen, die als mittelständischer Betrieb im gesamten Gebiet der DDR Arbeiten an Elektromaschinen ausführte.

1992 erfolgte nach langjähriger Entwicklung eine Produktionserweiterung mit der Fertigung von leistungsstarken Kleinkompressoren mit Gleichstrommotor und Steuereinheit, welche ihren Einsatz im gesamten Spektrum des Fahrzeugbaus finden.

2006 wurde nochmals eine Profilerweiterung aufgrund der sich ergebenen Wirtschaftslage durchgeführt. Der mechanische Betriebsbereich, einst nur für die Eigenproduktion ausgelegt, wurde durch CNC-Maschineneinheiten erweitert, sodass auch Lohnarbeiten im Fräs- und Drehbereich durchgeführt werden.

Quelle: Koci

Doch solch ein Wachstum der Produktion führt den Jonsdorfer Betrieb an Grenzen – räumliche Grenzen. Der Platz reicht jedenfalls schon lange nicht mehr aus. So ist der „Pausenraum“ für die Mitarbeiter bislang nur ein langer Tisch in einem der Produktionsräume, einen Raum für Kundenbesuche gibt es gleich gar nicht. Darum will das Unternehmen nun eine neue Werkhalle bauen. Wobei der Begriff irreführend ist, denn eine neue Werkhalle wird am Jonsdorfer Ortsrand nicht entstehen. „Wir wollen an unser jetziges Produktionsgebäude einen weiteren Teil anbauen“, erklärt Brigitta Lachmann. Das habe eigentlich schon ihr Vater als ehemaliger Geschäftsführer versucht. Damals, im Jahr 2006, habe es jedoch nicht geklappt, dieses Vorhaben umzusetzen.

Doch nun sieht es damit ganz gut aus, erzählt Brigitta Lachmann. „Der Bauantrag ist gestellt, wir hoffen auf einen Baustart im Frühjahr 2019.“ Für circa 200000 Euro soll ein 15 Meter langer und 3,5 Meter hoher Anbau an das bestehende Gebäude gebaut werden. Auch der Jonsdorfer Gemeinderat hat für das Vorhaben bereits eine positive Stellungnahme abgegeben.

Das ursprüngliche Gebäude der heutigen Koci Elektromaschinen GbR war Mitte des 19. Jahrhunderts als Mühle errichtet worden und wurde später auch als Bäckerei und Fischräucherei genutzt, weiß Brigitta Lachmann. Das war vor der Zeit des Elektromaschinenbaus. Die Nutzung als solche Produktionsstätte hat dann später dafür gesorgt, dass das alte Mühlengebäude einen ersten Anbau erhielt.

Nun soll dieser erweitert werden. Das Jonsdorfer Unternehmen will so die Weichen stellen, auch künftig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Schon heute wird zum Teil im Schichtbetrieb von 6 bis 20 Uhr in den Produktionsräumen gearbeitet. Und Ausbildung wird in der Koci Elektromaschinen GbR ebenfalls großgeschrieben: „Wir suchen wieder Lehrlinge“, sagt Brigitta Lachmann.

 

Von Mario Sefrin

Bildquelle: www.rafa-sampedro.de

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