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Firmen stecken Millionen in moderne Technik

Viele Unternehmen aus dem Landkreis Bautzen wollen 2019 ihre Technik aufrüsten. Dafür geben sie Millionenbeträge aus.

Lesedauer: 2 Minuten

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hatte diese Pläne im Herbst 2018 schon vorausgesehen. Für ihr gemeinsames Herbstgutachten zur Lausitzer Wirtschaft hatten die IHKn Dresden und Görlitz von 28 Prozent der Unternehmen erfahren, dass sie 2019 mehr Geld investieren wollen. 56 Prozent der Firmen wollen 2019 gleich viel Geld in die Hand nehmen wie 2018, nur 16 Prozent treten auf die Ausgabebremse. Zum Vergleich die Zahlen vom Herbst 2012, also vor sechs Jahren: Damals planten nur 15 Prozent der Lausitzer Unternehmen höhere Investitionen, während sich 28 Prozent knausrig äußerten.

Zu den größten Investoren gehört die Unternehmensgruppe Theo Müller. Sie steckt jedes Jahr eine dreistellige Millionensumme in ihr Werk in Leppersdorf, wo bei Sachsenmilch & Co. insgesamt etwa 2 800 Menschen arbeiten. Im Moment laufen hier mehrere Investitionen, die bereits 2018 begonnen wurden. So fließen etwa 150 Millionen Euro in zusätzliche Produktionskapazitäten im Bereich Frische, wo beispielsweise Joghurt hergestellt wird. Für Außenstehende ist die Errichtung eines Hochregallagers das deutlichste Zeichen, dass der Müller-Standort Leppersdorf wächst. "50 Millionen Euro wurden hier investiert", erklärte Unternehmenssprecher Alexander Truhlar. "Damit hat sich die Zahl der Palettenstellplätze deutlich erhöht. Die Erweiterung steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Frische-Kapazitäten."

Investitionen in die weitere Zukunft des Unternehmens plant in diesem Jahr auch das KNB Kunststoffwerk Neuteichnitz Baier Bautzen. Wie der geschäftsführende Gesellschafter Marc G. Baier mitteilte, beschafft das Unternehmen mit Blick auf das Jahr 2020 drei neue große Spezialspritzgießmaschinen, mit denen Unterbodenverkleidungen für Fahrzeuge geschäumt werden können. Die Autos verlieren dadurch an Gewicht, brauchen weniger Kraftstoff und erzeugen so weniger Abgase. Für jedes der nächsten drei Jahre rechnet Baier mit einem Investitionsvolumen von zwei bis drei Millionen Euro. In dem Bautzener Unternehmen arbeitet eine Stammbesatzung von 200 Leuten, die unter anderem Fahrzeugteile für VW, Audi und Škoda herstellt.

Der IT-Dienstleister Itelligence hatte 2017 sein viertes Rechenzentrum in Bautzen bezogen und anschließend ein weiteres Gebäude in Dresden gekauft, das in den nächsten Wochen eröffnet wird. Deshalb fließt in diesem Jahr das meiste Geld nicht in neue Niederlassungen, sondern in den weiteren Ausbau des Vertriebs und die Service-Infrastruktur, teilte Pressesprecher Lars Janitz mit. Aktuell beschäftigt Itelligence in Bautzen mehr als 300 Mitarbeiter, Tendenz weiter steigend.

Auch Pewo fasst Geld an In seine IT-Anlagen investiert in diesem Jahr auch die Pewo Energietechnik in der Elsterheide bei Hoyerswerda, nachdem zuletzt viel Geld in den Bau einer Produktionshalle floss. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 365 Mitarbeiter, 20 weitere sollen 2019 hinzukommen. Pewo baut Wärmeverteilanlagen für Kunden weltweit.

Fast 250 Mitarbeiter beschäftigt GKN Walterscheid Getriebe in Sohland (Spree). Das Unternehmen baut hier Technik für Landwirtschaftsmaschinen. Wie Geschäftsführer Robert Berge berichtete, befindet sich eine weitere Großinvestition über 1,2 Millionen Euro gerade in der Genehmigungsschleife. Das Geld soll in Technik zur Gehäusebearbeitung fließen.

Mehr als 200 Tonnen Käse verlassen täglich die Heinrichsthaler Milchwerke in Radeberg. Unter anderem produzieren die 300 Mitarbeiter Grillkäse und Salatwürfel – sogenannte Convenience-Artikel, die schon vorgefertigt sind und dem Käufer das Genießen einfacher machen. In die Entwicklung und Produktion solcher Erzeugnisse will Heinrichsthaler in diesem Jahr rund eine Million Euro investieren, so Geschäftsführer Uwe Lammeck.

Tausende Einwohner des Landkreises Bautzen pendeln zur Arbeit in Unternehmen, beispielsweise in Dresden, Zittau oder auch Schwarze Pumpe. Dort investiert die Lausitz Energie Kraftwerke AG (Leag) rund 25 Millionen Euro in einen neuen Stromspeicher. In Zittau weiht der Kfz-Zulieferer Digades im Mai sein neues Entwicklungszentrum ein.

 

Von Tilo Berger

Foto: Thorsten Eckert

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