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Fit in Hirschfelde wächst trotz der Krise

Lesedauer: 3 Minuten

Das Hirschfelder Unternehmen Fit steigert Umsätze und Marktanteile bei seinen Top-Produkten – und sucht noch weitere Fachkräfte.

Das Hirschfelder Unternehmen Fit ist ein Leuchtturm der Zittauer und Oberlausitzer Wirtschaft. Mit seinem berühmten Spülmittel „Fit“ ist es eines der ganz wenigen hiesigen Unternehmen, dessen Ur-DDR- Produkt bundesweite Bekanntheit erlangt hat – und eines der ganz wenigen ehemaligen DDR-Unternehmen überhaupt, dem das gelungen ist. Und auch das vergangene Jahr war für die Fit GmbH eines voller Wachstum – in Umsatz und Marktanteil. Wieder mal. Und das trotz erheblicher Herausforderungen besonders bei den Energiekosten.

„Insgesamt war das Jahr 2022 eines der herausforderndsten Jahre unserer Geschichte. Das komplette Kosten- und Preisgefüge am Markt hat sich total verschoben“, teilt Marketingleiter Markus Jahnke auf SZ-Anfrage mit. Mit einem Bruttoumsatz von rund 235 Millionen Euro habe man den Vorjahresumsatz noch mal um rund 14 Prozent steigern können. 2021 habe der Umsatz bei 206 Millionen Euro gelegen. Das Unternehmen verkaufte 93 Millionen Packungen seiner Produkte. Demnach kauft jeder dritte deutsche Haushalt mindestens einmal im Jahr ein Produkt der Fit GmbH. Die Umsatzsteigerung liegt auch an einem Umstand, den viele Verbraucher schmerzlich in ihren Geldbörsen gespürt haben. „Zur Wahrheit gehört auch, dass dieses Umsatzwachstum stark von Preiserhöhungen getrieben ist, die wir im Jahr 2022 in mehreren Runden umsetzen mussten. Diesen höheren Preisen steht ein noch größerer Anstieg der Kosten gegenüber“, erklärt Jahnke.

Gas-Verbrauch erheblich reduziert

Schon deutlich vor Ausbruch des Ukraine-Krieges habe sich eine Kostensteigerung abgezeichnet. Als Folge der Corona-Lockdowns seien Lieferketten ins Stolpern gekommen, Nachfrage habe nicht befriedigt werden könne, Preise stiegen. „Der Ukraine-Krieg hat diese Entwicklung, die schon da war, weiter verstärkt. Zu den extrem gestiegenen Strom- und Gaspreisen kommt, dass nach wie vor unklar ist, ob es in diesem Winter Lieferengpässe beim Gas geben wird und gegebenenfalls die Versorgung der Industrie rationiert wird“, so Jahnke.

Fit hat auf dieses Risiko reagiert. „Um uns hierauf vorzubereiten, haben wir die Wärmeerzeugung für die Herstellung unserer Produkte zum größten Teil von Gas auf Heizöl umgestellt. Damit leisten wir unseren Beitrag für Deutschland und helfen so beim Gassparen“, sagt Jahnke. Nach Umsetzung aller Maßnahmen liege der Gasverbrauch von Fit nur noch bei etwa 10 bis 15 Prozent des Vorjahreswertes. „Diesen Anteil brauchen wir noch zur Herstellung des Waschmittel-Pulvers von Sunil und Rei“, so Jahnke. Problem und weiterer großer Kostenblock sei allerdings, dass es bisher keine konkrete Preisbremse für Heizöl gebe und das Unternehmen die hohen Kosten allein tragen müsse.

Doch mit den Kosten für Energie hört es nicht auf. „Noch härter treffen uns die gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackungen und mehr. Diese Kostensteigerungen sind in der aktuellen Inflationsquote der Verbraucherpreise erst teilweise zu sehen“, erklärt Jahnke. Die realistischen Kostensteigerungen für das Unternehmen zeige dagegen der offizielle Index der Erzeugerpreise sehr gut. „Im November 2022 lag er bei 28 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im August und September sogar bei 45 Prozent. Das sind unfassbare Steigerungen, wie es sie seit Beginn der Aufzeichnungen 1950 noch nie gab“, schildert Markus Jahnke die Situation.

„Kuschelweich“ als Cash-Cow des Unternehmens

Dennoch sieht sich Fit wegen seiner „preislich attraktiv positionierten Marken“ gut gerüstet. „Mit unseren Hauptprodukten Fit und Kuschelweich sind wir gut positioniert, um bei den Verbrauchern gerade bei steigenden Preisen in den Supermärkten zu punkten“, so Jahnke. So sei das legendäre Spülmittel die bundesweit am stärksten wachsende Spülmittelmarke (+11,2 Prozent beim Umsatz) und habe 2022 einen Marktanteil von beinahe 13 Prozent erreicht. „Damit ist Fit die zweitabsatzstärkste Spülmittelmarke in ganz Deutschland. Im Osten sind wir mit rund 34 Prozent nach wie vor Marktführer“, sagt Jahnke.

Absoluter Umsatzriese für Fit ist die 2009 zugekaufte Marke „Kuschelweich“. „Kuschelweich steht für rund die Hälfte des Umsatzes der Fit GmbH und hat für uns enorme Bedeutung. Im Gesamtmarkt erreicht Kuschelweich unter den Weichspülern das größte Wachstum (+11,5 Prozent beim Umsatz) und kann so die Stellung am Markt ausbauen“, so Jahnke. Der Marktanteil habe 2022 bei über 16 Prozent gelegen. Aktuell habe Fit das Produkt-Portfolio um Raumdüfte der Marke „Fenjal“ erweitert, die auf dem Markt gut ankämen. „Auch unter unseren Marken Fit und Kuschelweich werden wir bald mit spannenden duftgetriebenen Neuigkeiten auf den Markt kommen“, kündigt Jahnke an.

Fit setzt weiter auf Wachstum. „Aktuell arbeiten rund 250 Menschen bei der Fit GmbH. Wir suchen in vielen verschiedenen Bereichen Verstärkung. Eine ganze Reihe von Stellenangeboten gibt es auf unserer Website“, sagt Jahnke.

Über die Fit GmbH: Das Unternehmen Fit GmbH hat sich seit 1993 vom Handspülmittelanbieter zum Hersteller für Maschinengeschirrspülmittel, Haushaltsreiniger, Waschmittel, Weichspüler und auch Kosmetikprodukte entwickelt. Das aktuelle Sortiment umfasst über 350 Artikel. Im Jahr 2000 kaufte Fit die westdeutschen Marken „Rei“, „Rei in der Tube“ und „Sanso“, 2009 folgten „Kuschelweich“ und „Sunil“. Im Jahr 2015 übernahm Fit die bekannte Marke „Gard“ und stieg damit in das Segment Haarpflege ein. Seit 2016 gehört auch die Kosmetikmarke „Fenjal“ zum Markenportfolio.

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