Der Hitzesommer 2018 ist Geschichte und die Ernte bei Sachsenobst eingefahren. Thomas Seidel, Geschäftsführer der Leisniger Obstgarten GmbH, ist mit dem Jahresertrag nicht unzufrieden. „Es war eine normale Ernte.“ Was ihn umtreibt, ist die Frage, wie die Trockenheit sich eventuell auf die nächste Ernte 2019 auswirken könnte. Das ist definitiv noch ungewiss, aber: „Wir haben schon einige Apfelsorten, die für den Verkauf etwas zu klein ausfallen“, sagt Seidel. „Aber aus denen können wir ja problemlos auch Saft machen.“
Seit 2005 hat Seidel den Hut auf bei den Obstgärtnern. „Ich bin aber schon seit meiner Ausbildung 1985 im Unternehmen“, erzählt der Chef von 23 Festangestellten und mehr als 100 Saisonkräften. Die Leisniger Obstgarten GmbH ist eines von mehreren Tochterunternehmen der Obstland Dürrweitzschen AG. Sie bewirtschaftet 220 Hektar Fläche, in der gesamte AG sind es mehr als 2000 Hektar Obstanbaufläche und Ackerland. „Wir haben in diesem Jahr 14 Tage früher mit der Ernte angefangen als 2017“, berichtet Thomas Seidel, der in der Erntezeit zu 100 Prozent auf Helfer aus Rumänien setzt. „Wir zahlen den Mindestlohn und diese Leute wollen arbeiten. Die Suche nach deutschen Saisonkräften haben wir eingestellt. Das hat nicht funktioniert, zumal unsere Ernteteams jeweils zu viert arbeiten und sich entsprechend auch verständigen müssen.“
Eins hat sich Seidel auf jeden Fall schon mal vorgemerkt für 2019: „Wenn diese Witterungsbedingungen so bleiben und die Trockenheit, dann werden wir wohl einen neuen Brunnen bohren müssen. So eine extreme Trockenheit wie 2018 habe ich hier noch nie erlebt. Ohne Bewässerung wären dieses Jahr unsere Erdbeeren vertrocknet. Anderen, die das auf ihren Feldern nicht können, ist genau das passiert. Die Ackerbauern hat es noch viel schlimmer getroffen.“ (ck)
Bildquelle: C. Kluge