Von Annett Kschieschan
Auf Einladung des Unternehmens GSK Biologicals diskutierten in dieser Woche Vertreter von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft in Dresden über eine der größten aktuellen Herausforderungen – den wachsenden Mangel ans Arbeitskräften.
Dresden. Chancen und Herausforderungen der industriellen Gesundheitswirtschaft wurden in dieser Woche in Dresden diskutiert. Das Unternehmen GSK Biologicals hatte dazu im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesunde Industriepolitik – Fortschrittsdialog“ Vertreter der pharmazeutischen Industrie, der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie sowie Bundes- und Landespolitik in das Dresdner Impfstoffproduktionswerk eingeladen. Hintergrund war einmal mehr das Problem des Fachkräftemangels, das zunehmend auch die Gesundheitswirtschaft trifft. Dr. Jacqueline Schönfelder, Standortleiterin von GSK Biologicals Dresden, betonte, dass man „als regional fest verwurzeltes Unternehmen“ ein Interesse habe, den Menschen vor Ort attraktive Arbeitsplätze zu bieten. Die seien krisen- und zukunftssicher.
„Eine fundierte Ausbildung sowie kontinuierliche Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden liegt uns ebenso am Herzen wie ein modernes Arbeitsumfeld“, so Schönfelder. GSK Biologicals Dresden ist Mitglied im Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V., bildet aus und bietet verschiedene Traineeprogramme für Führungskräfte an. Doch dafür braucht es den entsprechenden Nachwuchs. Boris Loew, stellvertretender Landesbezirksleiter IGBCE, forderte in diesem Zusammenhang, dass die „Zahl der Schulabbrecher durch gezieltere Förderung auf ein Minimum reduziert“ werden müsse. Darüber hinaus brauche es „eine offene Kultur, die den Standort Sachsen für Auszubildende und Fachkräfte attraktiv macht.“ Die industrielle Gesundheitswirtschaft gehört zu den großen Arbeitgebern Sachsen. Sie sei gleichsam „ein Jobmotor für den Standort Deutschland“, so Gabriele Katzmarek. Die Bundestagsabgeordnete ist parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion und Mitglied im Wirtschaftsausschuss. Als Schirmherrin der Veranstaltung betonte sie, es sei „Aufgabe der Politik, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik zusammenzudenken und gute Rahmenbedingungen zu setzen. Dazu gehören eine Fachkräftestrategie und die Förderung des EU-Zukunftsprojekts IPCEI Health zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft.“ Generell dürfe – so der Tenor der Veranstaltung – Gesundheit „nicht mehr als Kostentreiber des Sozialwesens verstanden werden, sondern als Rückgrat einer stabilen Wirtschaft.“