Der Glashütter Luxusuhrenhersteller Lange Uhren wird mit Beginn des kommenden Ausbildungsjahres insgesamt 21 Jugendliche ausbilden. Das sind sechs mehr als im Vorjahr, berichtet Unternehmenssprecher Felix Forberg. 18 Jugendliche werden in der Sparte Uhrmacherei tätig sein, zwei als Werkzeugmechaniker und einer als Lagerlogistiker.
Interessant ist, dass Lange nicht nur Lehrlinge aus Sachsen einstellen wird. Von den 21 neuen Azubis kommen 14 aus dem Freistaat, drei aus Bayern und je zwei aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen, so der Sprecher auf Nachfrage.
„Wir freuen uns, dass sich so viele neue Talente für eine berufliche Ausbildung bei uns entschieden haben“, sagt Geschäftsführer Wilhelm Schmid. Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass Langes Handwerkskunst als Zukunftschance gesehen werde. „Indem wir die Anzahl der Ausbildungsplätze erhöhen, ermöglichen wir mehr jungen Menschen, einen gut gesicherten, neuen Lebensabschnitt zu beginnen, der von Freude und Wissenszuwachs, aber auch von Fleiß und Präzision geprägt sein wird.“ Darüber hinaus stelle seine Firma sicher, den eigenen Fachkräftebedarf auch in Zukunft zu decken.
Drei Uhrmacherlehrlinge mit Spitzenleistung
Personalchefin Christine Land-Spreitzer verspricht, dass man bei der Ausbildung die Jugendlichen ganzheitlich betreuen werde. Dazu stelle man ein pädagogisch geschultes Ausbilderteam zur Verfügung und organisiere regelmäßig Praktika, aber auch Teambuilding-Formate, Studienfahrten und Sportaktivitäten.

Bei Lange hat man schon viele Erfahrungen in der Ausbildung gesammelt. Sprecher Forberg verweist darauf, dass man bereits 1997 mit der Ausbildung begonnen habe. Damals wurden die ersten beiden Lehrlinge eingestellt. Inzwischen besitzt Lange Uhren eine Aus- und Weiterbildungsstätte, die junge Talente auch aus aller Welt anzieht, so Forberg. Hier werden nicht nur Uhrmacher, sondern auch Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Fachkräfte für Büromanagement mit Schwerpunkt Personal, Finanzbuchhalter, Lagerlogistiker und Fachinformatiker für Systemintegration ausgebildet. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat der Lange-Ausbildungsstätte bereits fünf Mal das Prädikat „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ verliehen.
244 Azubis haben nach Unternehmensangaben ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen, darunter 228 Uhrmacher. Drei Uhrmacher-Absolventen wurden von der IHK als „Bundesbester Azubi“ ausgezeichnet. Diese Jugendlichen schlossen 2014, 2018 und 2021 ihre Lehre ab. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der hauseigene Aus- und Weiterbildung benannten im Oktober 2022 Geschäftsführer Schmid und Personalchefin Land-Spreitzer diese nach dem Gründer der Firma, Walter Lange.
Einblicke in die Produktion eines Lange-Zeitmessers
Wer sich für eine Uhrmacherausbildung bei Lange entscheidet, erlernt nicht nur die Fertigkeiten zum Herstellen von Werkteilen, sondern erhält Einblicke in die Produktion eines Lange-Zeitmessers – von der Konstruktion über die Montage bis hin zur Reparatur. „Zudem werden sie in die Geheimnisse von Großuhren, Quarzuhren, Taschenuhren und Weckern sowie von Veredelungs- und Dekorationstechniken eingeweiht“, so Forberg.
Lange beschäftigt weltweit 810 Mitarbeiter, die meisten am Standort in Glashütte. Damit ist die Manufaktur der größte Uhrenhersteller im Müglitztal. Derzeit werden 36 Lehrlinge ausgebildet, darunter sind 29 Uhrmacher, drei Werkzeugmechaniker, ein Zerspanungsmechaniker, zwei Kauffrauen für Büromanagement und ein Fachinformatiker für Systemintegration. (SZ/mb)