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Görlitz: Waggonbau geht – Rüstungsfirma kommt

Das Rüstungsunternehmen KNDS wird in Görlitz höchstwahrscheinlich Teile für seinen Radpanzer herstellen. Die Details sollen am 5. Februar bekannt werden. Dazu kommt sogar der Bundeskanzler nach Görlitz.

Lesedauer: 2 Minuten


Sebastian Beutler

Görlitz. Der französische Bahntechnik-Konzern Alstom und das Rüstungsunternehmen KNDS haben sich offenbar über die Zukunft des Görlitzer Waggonbau-Standorts geeinigt. Darauf deutet eine Einladung zu einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz am 5. Februar in Görlitz hin, die am Freitag von Alstom Deutschland in Berlin verbreitet wurde.

Alstom verhandelte zur Übernahme des Standorts in Görlitz

Alstom hatte im Oktober 2024 angekündigt, den Waggonbau in Görlitz spätestens im Frühjahr 2026 zu schließen. Zugleich aber hieß es, dass Verhandlungen mit KNDS laufen. Demnach will das deutsch-französische Rüstungsunternehmen in Görlitz Komponenten für seine Boxer-Radpanzer fertigen.

Ursprünglich sollte die Einigung bereits vor Weihnachten öffentlich gemacht haben. Doch wartete KNDS noch auf weitere Aufträge – unter anderem von der Bundeswehr – die erst durch den Haushaltsausschuss des Bundestages gehen mussten. In Görlitz hoben Oberbürgermeister Octavian Ursu und Landrat Stephan Meyer einerseits stets hervor, dass mit einer Investition von KNDS wichtige Industriearbeitsplätze erhalten werden können. Doch gab es auch Kritik daran, dass aus dem Waggonbau ein Rüstungsunternehmen wird.

Wie sehen die Details der Einigung aus?

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer lobte am Donnerstagabend in Görlitz beim CDU-Neujahrsempfang, dass viele daran beteiligt waren, um die Jobs zu erhalten. Ihm sei es wichtig gewesen, dass es anders als beim Waggonbau Niesky eine Nachfolgelösung gibt. Der Waggonbau Niesky war im vergangenen Jahr ersatzlos geschlossen worden, die Mitarbeiter mussten sich andere Tätigkeiten suchen oder wurden arbeitslos.

Bislang nicht bekannt sind die Details der Einigung, beispielsweise ob alle 750 Beschäftigten des Görlitzer Waggonbaus einen neuen Job in dem Rüstungsunternehmen finden werden. Da aber mit Kanzler Scholz und Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer hochrangige Politiker an der Pressekonferenz teilnehmen, darf pünktlich vor der Bundestagswahl prinzipiell mit guten Nachrichten für den Görlitzer Industriestandort gerechnet werden. Ihr Kommen nach Görlitz haben ebenfalls zugesagt Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge aus Paris und KNDS-Geschäftsführungsmitglied Florian Hohenwarter sowie Dirk Schulze von der IG Metall.

SZ

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