Der Käse aus den Heinrichsthaler Milchwerken in Radeberg ist begehrt. Damit auch weiterhin alle Qualitätsanforderungen erfüllt werden können, investiert das Unternehmen in neue Technik. Nach Angaben der Geschäftsführung soll ein neues Salzbad für die Käseproduktion errichtet werden. Darin wird der Käse sofort nach dem Pressen eingelegt. Es dient der Rindenbildung, zur Konservierung und der Kühlung.
Die vorhandene Anlage muss jetzt erneuert werden. Das Problem dabei, ein reiner Austausch nach dem Motto: Alte Technik raus, dann neue rein, ist nicht möglich. Eine solche Vorgehensweise würde einen Produktionsstillstand von etwa sechs Monaten bedeuten, heißt es in dem Antrag bei der Stadtverwaltung Radeberg.
Das Unternehmen muss deshalb anders planen. An das jetzige Produktionsgebäude wird ein neues modernes Salzbad angefügt. Bis es fertig ist, läuft die bisherige Anlage weiter. In kurzer Zeit kann dann von der alten auf die neue Anlage umgeschaltet werden. Der Anbau erfolgt an der Westseite, also in Richtung der S 177. "Das ist auch nur dort möglich, da der Käse binnen Minuten nach der Herstellung in die Salzlake getaucht werden muss. Ein Neubau an anderer Stelle auf dem Gelände ist technologisch nicht möglich", teilt das Unternehmen mit. Die Stadträte folgten den Argumenten der Firma. Einstimmig votierten sie für den Antrag. "Wir begrüßen, wenn ein Unternehmen investiert. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird dann im weiteren Verfahren stattfinden", sagte OB Gerhard Lemm (SPD). In den Milchwerken an der Großröhrsdorfer Straße werden täglich mehr als 200 Tonnen Käse produziert. Unter anderem stellen die 300 Mitarbeiter Grillkäse und Salatwürfel her – sogenannte Convenience-Artikel, die schon vorgefertigt sind und die Handhabung für den Käufer leichter machen. In die Entwicklung und Produktion solcher Erzeugnisse will Heinrichsthaler in diesem Jahr rund eine Million Euro investieren.
Die Heinrichsthaler Milchwerke sind ein traditionsreiches Unternehmen in Radeberg. Die 1880 gegründete Meierei im Heinrichsthal stellte 1884 den ersten deutschen Camembert her. Die Firma unterstützt zudem Vereine der Region. So wurden im vergangenen Jahr mit verschiedenen Spendensummen bereits dem Radclub 1898 Radeberg, der Radeberger Boxunion 2000, dem SV Einheit Radeberg sowie der Stadtbibliothek Radeberg geholfen. Weitere Projekte sind in Planung und werden im Jahr 2019 umgesetzt, teilt die Firma mit.
Von Thomas Drendel
Foto: Thorsten Eckert