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Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt in SOE fällt aus

Trotz der schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung zeigte sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge robust. Der Chef der Arbeitsagentur Pirna spricht aber eine Warnung aus.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht die Weichenproduktion bei der Deutschen Bahn.
Weichenproduktion bei der Deutschen Bahn. Die Arbeitslosigkeit im Landkreis SOE ist im Oktober wie auch bundesweit leicht zurückgegangen. Trotzdem springt der Funke nicht über - die übliche Herbstbelegung fiel aus. Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa

Pirna. Auf den ersten Blick sieht es auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis SOE passabel aus: Im Oktober sank die Zahl von Frauen und Männern ohne Job abermals leicht. Die Agentur für Arbeit in Pirna zählte in diesem Monat 6.546 Arbeitslose, 108 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkt auf 5,1 Prozent. Vor allem in und um Sebnitz war eine positive Entwicklung zu verzeichnen, hier fiel die Quote sogar um 0,4 Prozentpunkte. In den Gebieten Pirna, Freital und Dippoldiswalde gab es weniger Bewegung. Als positiv hebt Agentur-Chef Ronny Beck auch den Rückgang der Arbeitslosigkeit unter jungen Leuten hervor. „Viele von ihnen haben in den letzten Monaten erfolgreich eine Ausbildung gefunden oder sind als Berufsanfänger in den Arbeitsmarkt eingestiegen“, sagt Beck.

Im Oktober wurden über die Agentur auch etwas mehr Jobs angeboten als im September. Allerdings waren es erheblich weniger Ausschreibungen als noch im Oktober 2023. Die Behörde spricht von einem Rückgang von rund 22 Prozent im Jahresvergleich. Die meisten Offerten kamen aus der Zeitarbeit (75), aus freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (38), der öffentlichen Verwaltung (32) und dem Baugewerbe (31). Aus dem verarbeitenden Gewerbe und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen stammten je 28 Stellenangebote.

Quelle: Agentur für Arbeit

Bereits für die kommenden Monate rechnet Agentur-Chef Beck mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Grund dafür ist, dass die Gastronomie in der kalten Jahreszeit weniger Personal braucht, genauso wie zum Beispiel das Baugewerbe. Doch die Prognose fällt auch über diesen jahrestypischen Effekt hinaus eher negativ aus. Beck: „Die weitestgehend ausgebliebene dynamische Herbstbelegung in Verbindung mit den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lässt bereits jetzt darauf schließen, dass der Landkreis im Jahr 2025 vor größeren Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt stehen könnte.“

Weniger sozialversicherungspflichtige Jobs

Die deutsche Wirtschaft tut sich angesichts hoher Energiepreise, des internationalen Wettbewerbsdrucks und schwacher Binnennachfrage schwer damit, auf den Wachstumspfad zurückzufinden, auch wenn am Mittwoch fast zur gleichen Zeit zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen ein leichtes Wirtschaftswachstum im dritten Quartal vermeldet wurde. Insbesondere in der Krise steckt die Automobilindustrie, wodurch auch die Zulieferer im Landkreis SOE betroffen sind. Noch eine bemerkenswerte Zahl aus der aktuellen Arbeitsagentur-Statistik: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs in SOE ist im Jahresvergleich um 0,5 Prozentpunkte auf 79.332 gesunken. Diese Zahl wurde bereits im Frühjahr erhoben. (SZ)

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