Von Kathrin Krüger
Lampertswalde. Der Laminathersteller Kronospan hat einen eigenen Gleisanschluss. Und der soll noch mehr genutzt werden. Das Unternehmen stellte jetzt einen Bauantrag zum Errichten eines Containerterminals – zur Zwischenlagerung des Lösungsmittels Methanol, das für die Herstellung der Holzfaser- und Holzspanplatten verwendet wird. Noch in diesem Jahr soll es in Etappen in Betrieb genommen werden. Doch der Gemeinderat stimmte vorerst aus einem bestimmten Grund nicht zu.
Kronospan geht es um eine kontinuierliche Beschickung von Rohstoffen der Chemieanlage. Gleichzeitig sollen mit dem Bahnterminal Fertigerzeugnisse an Endkunden ausgeliefert werden. „Unter Beachtung der geopolitischen Entwicklungen und sich verschärfender Rohstoffknappheit wollen wir unabhängiger werden“, so das Unternehmen. Die Anlieferung und der Versand der Container solle ausschließlich über die Eisenbahn erfolgen. Dafür will Kronospan eine eigene Lok und entsprechende Garnituren zum Transport der Container kaufen. Das soll künftig Kohlendioxid reduzieren helfen, „indem der Anteil der Anlieferungen und auch der Versand mit Lkw entfallen wird“, so das Unternehmen.
Der kontinuierliche Transport zwischen den einzelnen Betriebsstandorten – davon gibt es insgesamt 40 – soll sichergestellt und Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Des Weiteren, so der Laminatriese, werde auch der Schutz der Bevölkerung erheblich verbessert, da zukünftig kein Zwischenparken der anteiligen Anlieferungen in Waggons auf Bahnhöfen wie Senftenberg, Ruhland oder Lampertswalde mehr erforderlich sei. Der Zug könne komplett innerhalb des Werksgeländes geparkt werden. Dies wirke sich auch positiv auf die Entladezeiten aus. Für Kronospan ergeben sich betriebswirtschaftliche Vorteile: der Wegfall von Gleisanschlussgebühren bzw. das Vermeiden von unsicheren Anlieferzeiten durch Stau.
Die Lampertswalder Gemeindevertreter erhielten den Beschlusstext als Tischvorlage in der letzten Ratssitzung. Der Antrag war von Kronospan kurzfristig eingereicht worden, auch in der Gemeinde wurde er nicht sofort bearbeitet. Aber es geht um immissionsschutzrechtliche Fragen und um Festsetzungen des Bebauungsplanes, die nicht eingehalten werden. 70 Seiten umfasst der Bauantrag. Deshalb erbaten sich die Gemeinderäte mehr Bedenkzeit und wollen Akteneinsicht nehmen. Erst in der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates nach der Sommerpause, voraussichtlich am 6. August, soll die Vorlage erneut behandelt werden.