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Löhne klettern: So viel verdienen die Dresdner

Um fast zehn Prozent sind die Löhne und Renten der Dresdner innerhalb von zwei Jahren gestiegen. Trotzdem sind auch die Sorgen gewachsen, wie neue Umfrageergebnisse zeigen.

Lesedauer: 2 Minuten

Dresden. Nicht nur die Wohnkosten sind stark gestiegen. Auch die Löhne und Renten der Dresdner haben einen Satz nach oben gemacht. Das geht aus den neuen Ergebnissen der kommunalen Bürgerumfrage hervor, für die mehr als 6.000 Einwohner befragt wurden.

Demnach liegt das monatliche Haushaltseinkommen nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben im Mittel bei 2.700 Euro. Im Mittel heißt: Die Hälfte der Dresdner Haushalte hat mehr Geld zur Verfügung, die andere Hälfte weniger. Die Umfrage gilt als repräsentativ.

Gut 1.000 Euro Einkommenszuwachs seit Jahrtausendwende

Im Vergleich zur vorherigen Umfrage 2022 ist das Haushaltseinkommen um 230 Euro im Monat gestiegen (9,3 Prozent). Seit der Jahrtausendwende sind es reichlich 1.000 Euro im Monat mehr geworden (63,6 Prozent).

Die Dresdner haben mehr Geld zum Ausgeben – dieser Satz mag zwar stimmen. Aber bleibt tatsächlich mehr Geld übrig für Anschaffungen, Urlaubsreisen oder Restaurantbesuche? Kaum. Das verdeutlicht zum Beispiel die Entwicklung der Wohnkosten. Diese sind laut Bürgerumfrage seit 2022 deutlich stärker gestiegen als die Löhne – um fast zwölf Prozent. Miete und Nebenkosten stellen den größten Kostenblock für Haushalte dar. Fast 30 Prozent vom Lohn geben die Dresdner fürs Wohnen aus.

Steigende Löhne, aber stärker steigende Kosten – dieser Trend spiegelt sich in der Zufriedenheit wider. „2024 gab es nun erstmals wieder einen merklichen Rückgang bei den positiven Bewertungen“, stellen die Statistiker der Stadtverwaltung fest. So sei die Zahl der Dresdner, die ihre persönliche wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut einschätzen, zurückgegangen. 67 Prozent gaben bei der Umfrage an, dass sie sich nicht beklagen könnten. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als 2022.

Weniger armutsgefährdete Haushalte

Die gute Nachricht: Die Stadt geht trotz steigender Kosten und weniger steigenden Löhnen davon aus, dass es nicht mehr armutsgefährdete Haushalte gibt als in den vergangenen Jahren. Im Gegenteil: Der Anteil dieser Haushalte sei sogar etwa rückläufig und liege nun bei 15 Prozent (minus ein Prozentpunkt). Verringert habe sich auch der Anteil wohlhabender Haushalte. Dieser liege jetzt ebenfalls bei 15 Prozent.

Was heißt armutsgefährdet, was wohlhabend? Das gibt international die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor. Dafür werden die Haushaltseinkommen zunächst gewichtet – nach der Zahl der Personen, die darin leben, aber auch, ob Kinder darunter sind, die selbst noch kein Geld verdienen und mit versorgt werden müssen. Daraus wird wieder ein mittlerer Wert (Median) gebildet, der für Dresden 2024 bei 2.200 Euro lag.

Auch Anteil wohlhabender Haushalte sinkt

Haushalte, die weniger als 60 Prozent dieses gewichteten Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben – also unter 1.320 Euro im Monat -, gelten als armutsgefährdet. Wer mindestens 50 Prozent über dem Mittel liegt – demnach mehr als 3.300 Euro im Monat ausgeben kann -, darf sich als wohlhabend bezeichnen.

„Von Armut bedrohte Haushalte finden sich in besonderem Maß unter Einpersonenhaushalten, insbesondere bei Rentnerinnen und Rentnern ohne Partner“, so das Fazit der Stadt. Paarhaushalte – mit oder ohne Kinder – seien unterdurchschnittlich armutsgefährdet. Die anteilig am wenigsten von Armut bedrohten Personen würden in Haushalten mit zwei Verdienern leben.

Umfrageergebnisse nach Stadträumen sollen in wenigen Wochen veröffentlicht werden. Auch zu der Frage, wie viel Geld die Dresdner noch für Freizeitaktivitäten ausgeben.

SZ

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