Suche
Suche

Lufthansa zieht die Reißleine: Airline streicht Verbindung Leipzig-München vorzeitig

Die Lufthansa-Flüge auf der Strecke Leipzig-München verschwinden deutlich früher aus dem Flugplan als geplant. Was die Gründe sind – und welche Folgen sich für Passagiere ergeben.

Lesedauer: 2 Minuten

Leipzig. Die Lufthansa hat ihre Flugverbindung zwischen Leipzig/Halle und München früher eingestellt als angekündigt. Wie die LVZ von Europas größtem Luftfahrtkonzern erfuhr, wird die Strecke bereits seit Anfang Februar nicht mehr bedient.

Für Fluggäste dürfte der Schritt überraschend kommen: Eigentlich hatte die Fluggesellschaft angekündigt, ab Beginn des Sommerflugplans nicht mehr nach München zu fliegen. Dieser tritt in Leipzig Ende März in Kraft.

Aufgrund der geringen Vorausbuchungen musste die Verbindung leider aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Flugprogramm genommen werden. – Lufthansa-Sprecherin

Allerdings hieß es nun von der Lufthansa: „Aufgrund der geringen Vorausbuchungen musste die Verbindung leider aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Flugprogramm genommen werden.“ Der letzte Flug fand demnach am 31. Januar statt.

Die Wirtschaftlichkeit hatte die Airline auch im vergangenen Jahr genannt, als die LVZ über die Streichung berichtet hatte. Nach Informationen dieser Zeitung waren die Flüge aus Sicht der Lufthansa unzureichend ausgelastet, die Nachfrage war schwach. In der Folge fiel der Entschluss, den Umsteigeverkehr künftig am Flughafen Frankfurt zu konzentrieren. Den Fluggästen will das Unternehmen durch eine Aufstockung entgegenkommen: Künftig gibt es bis zu fünf tägliche Frankfurt-Flüge, bisher sind es vier.

Fluggäste werden umgebucht

Der Flughafenbetreiber wurde von der vorzeitigen Streichung weniger kalt erwischt. Wie es von der Mitteldeutschen Flughafen AG heißt, stehe das Management im kontinuierlichen Austausch mit der Lufthansa.

Lufthansa-Passagiere am Leipziger Flughafen: Die Verbindung Leipzig-München wurde früher eingestellt, als die Airline angekündigt hatte.
Lufthansa-Passagiere am Leipziger Flughafen: Die Verbindung Leipzig-München wurde früher eingestellt, als die Airline angekündigt hatte.
Quelle: Michael Strohmeyer

Für Fluggäste mag es zwar ärgerlich sein, wenn sich ihre Pläne nun ändern – allein lässt sie die Airline aber nicht. „Die Fluggäste haben ein Umbuchungsangebot, zum Beispiel über Frankfurt, erhalten“, erklärt eine Sprecherin. „Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, dass der Flug erstattet wurde.“

Luftverkehr erholt sich in Deutschland schleppend

Der Vorgang ist nicht ungewöhnlich: Airlines überprüfen ihr Streckennetz regelmäßig. Entwickeln sich Verbindungen nicht wie erhofft, werden sie wieder eingestellt.

In Deutschland macht den Fluggesellschaften noch dazu eine hohe Kostenbelastung zu schaffen. Die Standortkosten, darunter Luftverkehrsteuer, Luftsicherheitsgebühr und Flugsicherungsgebühr, hätten seit 2019 nahezu verdoppelt, betonen Branchenvertreter immer wieder. Die Folge: Airlines verlagern ihr Angebot ins Ausland – so zieht sich etwa Ryanair vollständig aus Sachsen zurück.

Auch Jahre nach dem Corona-Einbruch hat sich der Luftverkehr in Deutschland daher noch immer nicht vollständig erholt. Zwar wachse der Luftverkehr in den ersten fünf Monaten des Jahres um fünf Prozent, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Doch bleibe das Angebot mit einer Erholungsrate von 86 Prozent deutlich hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück. Am Flughafen Leipzig/Halle liegt die Erholungsrate mit 74 Prozent unter dem Durchschnitt.

Das könnte Sie auch interessieren: