Eine Seife mit Straußenfett ist nur eines der Produkte des Mittelsachsenshops. Die wichtige und wohl eher exotische Zutat kommt von Tieren des Straußenhofes aus Pappendorf. Hergestellt wird die Seife in der Seifenmanufaktur in Marbach. Schon seit mehreren Jahren arbeiten diese beiden Firmen der Gemeinde Striegistal zusammen. Jetzt wird daraus noch mehr.
In dem am Sonnabend offiziell freigeschalteten Internetshop bieten zunächst fünf Handwerker einen Teil ihres Sortimentes an. Was für einen allein mit zu viel Aufwand verbunden wäre, soll in Zukunft gemeinsam gemeistert werden. Das hat sogar die EU unterstützt.
Von den 33.000 Euro, die der Aufbau des Shops gekostet hat, und die zum Beispiel für die Mitarbeiter anfallen, die die georderten Waren zum Kunden schicken, werden 28.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes bezuschusst. Nach dem ersten Jahr sollte das Projekt kostendeckend arbeiten. Auch deshalb würden sich die Initiatoren der Initiative Striegistal.jetzt, die Ideengeber sind, freuen, wenn die Runde der Anbieter größer wird.
Neben dem Straußenhof Pappendorf und der Seifenmanufaktur Marbach sind die Tischlerei Einrichter sowie die Feinbrandmanufaktur von Eric Brabant dabei. Brabant hat sein Hobby inzwischen weitgehend zum Beruf gemacht und stellt überwiegend aus regionale Früchten in der eigenen Brennerei im Rosental feine Brände her.
Die Tischlerei von Ulrike Richter steuert für den Shop praktische Schneidebrettchen und Holzdekorationen bei. Und von der Schubertmühle in Pappendorf können sich die Einkäufer verschiedene Kaffeesorten und Senfkreationen nach Hause schicken lassen. Zwei Mitarbeiterinnen sorgen dafür, dass alles schnell und intakt bei den Kunden ankommt.
„Manufakturen, die sich noch beteiligen möchten, müssen nicht unbedingt aus dem Landkreis kommen“, sagt Daniel Zimmermann, Koordinator von Striegistal.jetzt. Wichtig sei, dass die Produkte handwerklich gefertigt sind, idealerweise in der Region zwischen Leipzig, Chemnitz und Dresden.
Nichts läge da näher, als auch die Etzdorfer Schinkenmanufaktur einzubinden, die Marco Weinert seit April 2017 betreibt. Doch der Fleischer will nicht riskieren, auf einmal größeren Mengen an Bestellungen gegenüberzustehen und diese Wünsche nicht erfüllen zu können. „Ich betreibe die Manufaktur als Nebenerwerb und produziere nur in überschaubar kleinem Rahmen“, sagt er.
Von Heike Heisig
Foto: © Dietmar Thomas