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Nach einer Woche stand der Vertrag

Der Berufseinstieg ist eine der wichtigsten Entscheidungen für junge Leute. Eine angehende Forensikerin und ein Wirtschafts-Informatiker fanden bei einem sächsischen IT-Dienstleister ihre erste berufliche Heimat. Die Schlüssel: Wertschätzung, Flexibilität, viele Weiterbildungschancen – und Schnelligkeit.

Lesedauer: 4 Minuten

Vier Menschen stehen lächelnd vor dem Firmengebäude.
Die berufliche Zukunft fest im Blick: Lukas Körner (l.) und Leonie Ehlers fühlen sich als Berufseinsteiger bei SHD wohl. Die Geschäftsführer Marco Graef und Dr. Frank Karow (r.) legen großen Wert darauf, den Nachwuchs zu fördern. Foto: Thorsten Eckert

Von Annett Kschieschan

Dresden. Manchmal zählt Schnelligkeit. Zum Beispiel dann, wenn es darum geht, sich vielversprechende Talente ins Team zu holen. Vorbei die Zeiten, als sich Bewerbungen erst einmal wochenlang in den Personalabteilungen vieler Unternehmen stapelten, bevor der Absender eine Antwort bekam. Wenn überhaupt. Als Leonie Ehlers ihre Anfrage nach einer Arbeitsmöglichkeit neben dem Studium abgeschickt hatte, kam die Rückmeldung noch am selben Tag. „Eine Woche später habe ich meinen Vertrag unterschrieben“, erzählt die junge Frau, die Allgemeine und Digitale Forensik an der Hochschule Mittweida studiert. Lukas Körner ging es ganz ähnlich. Neben seinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der HTW Dresden wollte er gern Praxiserfahrung als Werkstudent sammeln – und konnte sofort überzeugen. Beide arbeiten heute fest im Team der SHD System-Haus-Dresden GmbH, einem der größten IT-Dienstleister der Region mit insgesamt rund 170 Beschäftigten.

Dass es so schnell gehen würde mit dem Berufseinstieg hatten Leonie Ehlers und Lukas Körner trotz des allgegenwärtigen Fachkräftemangels nicht unbedingt erwartet. „Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, so schnell ins Team integriert und auch schon als Student ernst genommen zu werden“, sagt Lukas Körner. Schon der Onboarding-Prozess – also die Vorbereitung des Jobantritts und die Ankunft am neuen und in diesem Fall ersten Arbeitsplatz – sei sehr angenehm und wertschätzend gewesen. „Und auch bei Team-Events, Weihnachtsfeiern oder dem Kick-Off zum Jahresbeginn wurden wir sofort genauso mit einbezogen wie langjährige Mitarbeiter“, ergänzt Leonie Ehlers. An die kleinen, aber liebevoll ausgewählten Präsente zum Jahresende erinnert sie sich bis heute gern. Auch, weil sie aus ihrem persönlichen Umfeld auch andere Beispiele kennt, bei denen renommierte Unternehmen weitaus weniger Wertschätzung für den Nachwuchs an den Tag legten.
Die sogenannten weichen Faktoren bei der Mitarbeitersuche, sie sind nicht zu unterschätzen. Bei SHD weiß man das sehr gut. „Wir sind kein Konzern, sondern ein mittelständisches Unternehmen mit 33 Jahren Historie. Zu unseren Werten zählen Langfristigkeit und Solidität – das gilt auch insbesondere für Personalauswahl und -entwicklung. Unsere Mitarbeiter sollen sich langfristig in ihrem Können entfalten“, betont Geschäftsführer Dr. Frank Karow. Und der zweite Geschäftsführer Marco Graef ergänzt: „Mir ist es sehr wichtig, alle neuen Mitarbeiter und Studenten kennenzulernen. Spätestens nach den ersten drei Wochen Firmenzugehörigkeit habe ich jedem Neuankömmling persönlich die Hand geschüttelt. In unserem automatisierten Onboarding-Prozess ist das ein fester Bestandteil, wie auch alle Schulungsmaßnahmen in den ersten drei Wochen. Alle durchlaufen den gleichen Prozess, aber jeweils auf die individuelle Position und die dazugehörigen Skills angepasst.“

Homeoffice und flache Hierarchien
Fast alle Branchen suchen heute dringend Mitarbeiter. Im Technik- und IT-Bereich kennt man das Problem sogar schon seit vielen Jahren. Der Fachkräfteindex des internationalen Personaldienstleisters Hays rückt den Personalbedarf in der IT regelmäßig auf Platz 1 der Branchen mit der größten Zahl an freien Stellen. Für Lukas Körner und Leonie Ehlers war das allerdings nicht der ausschlaggebende Grund für ihre Berufswahl. Beide haben ihre Studienfächer nach Interesse ausgewählt und auch durch die praktische Arbeit bei SHD dafür Bestätigung gefunden. Leonie Ehlers hatte zuvor ihre Bachelorarbeit mit Unterstützung des Unternehmens geschrieben und startet nun ihr Masterstudium. Lukas Körner hat inzwischen ein Übernahmeangebot bekommen und den Umzug aus einer brandenburgischen Kleinstadt nach Dresden nie bereut. Leonie Ehlers wohnt nach wie vor in Mittweida. Den Weg zu ihrem Arbeitgeber nimmt sie gern in Kauf, nutzt aber ebenso gern die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Beide Berufseinsteiger schätzen die Flexibilität, die sich in der Möglichkeit, den Arbeitsort selbst zu wählen, noch lange nicht erschöpft. Flache Hierarchien und offene Kommunikation sind beiden jungen Leuten wichtig.

Die Tatsache, dass ihr Arbeitgeber auch Weiterbildungswünsche und damit die berufliche Entwicklung unterstützt, vermittelt ihnen nicht nur Wertschätzung, sondern eröffnet auch weitere Perspektiven.
Und so hatte Leonie Ehlers die Überraschung darüber, in einem fast rein männlichen Team ins Arbeitsleben gestartet zu sein, schnell überwunden. Im Forensik-Studium waren die Frauen noch in der Überzahl gewesen, in der IT-Branche fehlt es häufig an weiblichem Nachwuchs. Doch auch hier ändert sich etwas. „Inzwischen gibt es auch bei SHD deutlich mehr Frauen“, erzählt Leonie Ehlers. Für sie selbst habe die Befürchtung, dass man ihr vielleicht weniger zutrauen könnte als männlichen Kollegen, kaum eine Rolle gespielt
Keine Frage, der Fachkräftemangel macht es Berufseinsteigern heute leicht, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Und dank der größeren Transparenz und entsprechender Bewertungen im Internet können sie sich vorab schon ein Bild davon machen, welches Unternehmen das passende sein könnte. Lukas Körner etwa hat SHD auch bei Kununu, einem Portal zur Arbeitgeberbewertung, gecheckt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und hat ihn bei seiner Entscheidung bestärkt.

Langfristige Perspektiven
Die Erfahrungen vor Ort haben das gute Gefühl des Bewerbers und gleichzeitig auch die Strategie des Unternehmens bestätigt.„Menschen mit hohem Interesse an IT bieten wir langfristige Entwicklungschancen und Zukunftsperspektiven für ihre persönliche Karriere. Einer der ersten SHD-Studenten begann seine Laufbahn 1999 bei uns. Er hat sich über die Jahre zu einem Top-IT-Spezialisten entwickelt, ist höchst qualifiziert und besucht jährlich Weiterbildungen mit vielen Zertifizierungen. Aktuell ist er in der höchsten Entwicklungsstufe der SHD als Technical Advisor bei uns tätig“, erzählt Dr. Frank Karow.
Eigeninitiative schätzt das Unternehmen nicht nur, sondern fördert sie aktiv. „Wir stellen jährlich ein Innovationsbudget von circa 150.000 Euro bereit. Hierauf kann sich jeder SHD-Mitarbeiter, Student oder ein gesamtes SHD-Team bewerben. In einem systematischen Prozess werden die Ideen und Vorschläge dann gemeinsam weiterentwickelt“, so Marco Graef.
Ohne Wissen und Engagement geht es freilich nicht – Personalmangel hin oder her. Dort, wo sich erfahrene Mitarbeiter und Neulinge offen und auf Augenhöhe begegnen, können aus Praktika, Nebenjobs oder Werkstudentenverträgen echte Perspektiven werden. So wie bei Lukas Körner und Leonie Ehlers, die beide mit Anfang zwanzig schon ziemlich genau wissen, wo der berufliche Weg hingehen könnte.

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