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Nach Insolvenz: Schiebocker Fleischer rettet Werksverkauf von Meisters

Die Firma aus Bischofswerda übernimmt die Verkaufsstelle an der Edisonstraße in Bautzen. Das Wurstsortiment bleibt fast gleich. Doch es gibt auch Neuerungen, zum Beispiel beim Mittagessen.

Lesedauer: 2 Minuten

Der ehemalige Meisters-Werksverkauf in Bautzen wird von der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft übernommen. Birgit Grohmann (l.) und Doris Scholz sind froh, dort weiterhin die Kunden bedienen zu können.

Katja Schäfer

Bautzen/Bischofswerda. Trotz insolvenzbedingter Schließung von Meisters Wurst- und Fleischwaren gibt es an der Edisonstraße in Bautzen auch künftig Knacker, Wiener, Salami und vieles mehr zu kaufen. Dafür sorgt die Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft mit Sitz in Bischofswerda. Sie rettet den Werksverkauf. Bis zum 9. Mai lief er unter dem Label Meisters. „Ab 12. Mai übernehmen wir“, sagt Schiebocker-Geschäftsführer Andreas Bascha.

Darüber freuen sich außer vielen Kunden vor allem Doris Scholz und Birgit Grohmann. Die beiden Frauen sind seit sechseinhalb beziehungsweise fünf Jahren im Werksverkauf tätig. „Nach Ostern haben alle die Kündigung bekommen. Wir haben zwei Tage später erfahren, dass es für uns weitergeht“, berichtet Birgit Grohmann erleichtert, und ihre Kollegin nickt lächelnd.

Neue Jobs für Gekündigte

Außer den beiden Frauen hat Andreas Bascha noch zwei ehemalige Meisters-Leute übernommen, und es könnten weitere hinzukommen. „Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche ein großes Thema“, sagt der Geschäftsführer, der bei Schiebocker insgesamt 75 Frauen und Männer beschäftigt.

Wir bieten hier die ganze Palette unserer Produkte an, die vorwiegend handwerklich gefertigt werden. – Andreas Bascha, Geschäftsführer der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft

Möglichst vielen der Gekündigten eine Perspektive bieten, das ist einer der Gründe, warum sich Andreas Bascha für die Übernahme des Werksverkaufs entschieden hat. Außerdem ermöglicht es der Schiebocker Fleischverarbeitungsgesellschaft, die zehn Filialen, zwei Verkaufsmobile und drei rund um die Uhr nutzbare Verkaufsautomaten betreibt, nun auch in Bautzen präsent zu sein, was bisher nicht der Fall war.

In dem hölzernen Verkaufsgebäude an der Edisonstraße, die Neusalzaer Straße und Wilthener Straße verbindet, gibt es weiterhin ein ähnliches Sortiment wie bisher. „Wir bieten hier die ganze Palette unserer Produkte an, die vorwiegend handwerklich gefertigt werden“, betont der Chef.

Im Gegensatz zu anderen Filialen wird hier Wurst nicht frisch aufgeschnitten. Vielmehr ist alles bereits abgepackt. Auch Großpackungen sind zu finden.

Grillsortiment wird erweitert

Das Grillsortiment wird um Geflügelprodukte erweitert. Selbst hergestellte Salate werden ebenso angeboten wie ein eigener Räucherkäse. Vegetarische oder vegane „Würste“ gibt es bei Schiebocker nicht.

Beibehalten wird das Frühstücks- und Mittagsangebot. „Früh gibt es zum Beispiel belegte Brötchen, verschiedene Würste aus dem Dämpfer und ab 9 Uhr frisch gebratene Bratwurst und Buletten“, berichtet Birgit Grohmann. Mittags sind verschiedene Suppen im Angebot. „Und künftig gibt es hier auch unsere zwei Tagesgerichte“, sagt Andreas Bascha, zu dessen Unternehmen zwei Bistros gehören; eins am Hauptsitz und eins in Neukirch/Lausitz. Das Essen wird täglich frisch in Bischofswerda gekocht und von dort ausgeliefert.

Zusätzliche Sitzplätze auf der Terrasse

Wer es vor Ort genießen will, kann sich in Bautzen an einer der vier überdachten Sitzgruppen vorm Werksverkauf niederlassen oder sich an einen der kleinen runden Tische auf der überdachten Terrasse stellen, die ans Verkaufsgebäude angrenzt. Der Plan vom Schiebocker-Chef ist es, die offenen Seiten dieses Bereiches mit Wänden und Fenstern zu versehen, sodass ein geschlossener Raum entsteht, in dem Kunden ihr Essen verzehren können.

Ein wichtiges Standbein des Bischofswerdaer Unternehmens sind Partyservice und Catering für bis zu 1000 Gäste. Das kann man künftig auch im Werksverkauf in Bautzen buchen.

Die Meisters Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH war Ende April geschlossen worden, nachdem im Insolvenzverfahren keine Fortführungslösung für das Unternehmen mit zuletzt rund 55 Mitarbeiter gefunden werden konnte.

SZ

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