Von Thomas Möckel
Die Deutsche Bahn hat jetzt mit der letzten Etappe der Vorplanung für die Neubaustrecke Dresden-Prag begonnen und will diese bis spätestens Ende 2024 abschließen. In einem finalen Schritt wird die Bahn noch Hinweise und Forderungen aus der vom Bau betroffenen Region, die über das bereits geplante Projekt hinausgehen, einarbeiten und die Kosten dafür ermitteln.
Nach Aussage von Neubaustrecken-Projektleiter Kay Müller habe die Bahn aktuell zwölf Schreiben von Städten und Gemeinden, dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie Behörden und Ministerien aufgenommen. Inhaltlich geht es darin unter anderem um die technische Ausstattung für Feuerwehren, zusätzlichen Schallschutz und Verkehrsanbindungen. Diese Themen wurden am Mittwoch noch einmal bei einem Dialogforum diskutiert.
Bundestagsbeschluss noch in dieser Legislatur
Die Deutsche Bahn hatte bereits Ende 2023 ihre Vorzugsvariante für die Strecke bekannt gegeben, nach Auswertung objektiver Kriterien fiel die Entscheidung zugunsten der Volltunnel-Variante aus – jene Strecke, die in Heidenau von der bisherigen Elbtalstrecke abzweigt und dann vor dort aus mit einem rund 30 Kilometer langen Tunnel durch das Erzgebirge bis nach Tschechien führt. Laut Müller hätten die Region sowie der Freistaat Sachsen die Auswahl dieser Vorzugsvariante bestätigt.
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Die Bahn will die Vorplanung bis spätestens Ende 2024 abschließen. Anschließend gehen die Unterlagen an den Bundestag zur sogenannten parlamentarischen Befassung – bei der das Parlament die Vorzugvariante beschließen sowie die Mittel für den Bau freigeben soll. Ziel ist es, dass der Bundestag diesen Beschluss noch vor der Sommerpause 2025 fasst. Mit einem Baubeginn rechnet die Bahn frühestens Anfang der 2030er-Jahre, der Tunnelbau dauert dann etwa zwölf bis 14 Jahre. Die Neubaustrecke soll künftig die nicht mehr erweiterbare und ausgelastete Elbtalstrecke zwischen Pirna und Děčín umgehen und den europäischen Nord-Süd-Bahnkorridor leistungsfähiger machen.