Suche
Suche

„Ohne Zuwanderung wird es nicht gehen“: Rechtsruck macht Feralpi-Stahlwerk in Riesa Sorgen

Schon jetzt wirbt das Riesaer Stahlwerk Feralpi im Ausland um Fachkräfte - und wird dabei auch auf die politische Situation angesprochen.

Lesedauer: < 1 minute

Stefan Lehmann

Riesa. Die große Zustimmung für die AfD in Deutschland und speziell in Sachsen geht nicht spurlos am Riesaer Stahlwerk vorbei. Das hat das Unternehmen auf Nachfrage bestätigt.

Schon jetzt investiere das Unternehmen stark in die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. „Unser Personaldirektor Kai Holzmüller wirbt diese auch im Ausland an, zum Beispiel in Vietnam“, heißt es von Feralpi. „Und ja, auch dort werden wir auf die politischen Rahmenbedingungen in Sachsen angesprochen.“

Gut jeder Zehnte hat Migrationshintergrund

Trotz Bedenken seien die jüngsten Anwerbeversuche erfolgreich verlaufen. Drei junge Vietnamesen werden demnach 2025 ihre Ausbildung in Riesa beginnen.

Schon jetzt hat mehr als jeder zehnte der 850 Mitarbeiter bei Feralpi einen Migrationshintergrund. „Die größte nationale Gruppe bilden dabei die Ukrainer, aber wir beschäftigen auch Menschen aus dem Iran und natürlich Italien“, führt das Unternehmen aus. Insgesamt seien mittlerweile Menschen aus 24 Nationen im Unternehmen beschäftigt.

„Die politische Situation beschäftigt uns, insoweit dass unser wirtschaftlicher Erfolg in erster Linie von unserem Team abhängt“, erklärt das Unternehmen. „Wir benötigen Fachkräfte, um die Transformation zu grünem Stahl voranzutreiben: Mit Inbetriebnahme des neuen Walzwerks schaffen wir immerhin 100 neue Industriearbeitsplätze, die besetzt werden müssen.“

Der Arbeitsmarkt in der Region zwinge das Unternehmen dazu, auch im Ausland zu suchen. „Seit Jahren ist es ein Problem, die Ausbildungsstellen des Verfahrenstechnologen zu besetzen.“ Man sei daher froh, im Ausland auf der Suche nach neuen Mitarbeitern fündig zu werden. Diesen Weg wolle man auch weiter verfolgen. Erst kürzlich habe ein neuer Kollege aus Indien die Arbeit in Riesa aufgenommen.

Vor kurzem hatte Uwe Reinecke, General Manager bei Feralpi in Riesa, bei einem Bürgerdialog den AfD-Bundesparteitag in Riesa angesprochen. Solche Bilder aus Riesa würden dem Unternehmen die Fachkräfte-Suche nicht erleichtern.

SZ

Das könnte Sie auch interessieren: