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Pefri hat zugemacht

Der Lebensmittel-Großhändler im Markersdorfer Gewerbegebiet konnte wirtschaftliche Engpässe nicht mehr ausgleichen. Er hat die Reißleine gezogen.

Lesedauer: 2 Minuten

Im Sommer hatte Geschäftsführer Henk Bartels die Firmenaufgabe von Pefri im Markersdorfer Gewerbegebiet noch verneint. Ein Vierteljahr später ist das eine traurige Gewissheit. Der Großhändler für Lebensmittel und Küchenzubehör hat Ende Oktober zugemacht. Grund ist die schwierige wirtschaftliche Lage. Der Geschäftsführer bestätigt, dass er deshalb die Reißleine gezogen hat.

Die Firma, die seit 1992 im Gewerbegebiet an der Bundesstraße 6 ansässig war und vorher bereits zwei Jahre in Reichenbach ihren Standort hatte, meldet keine Insolvenz an. Die Mitarbeiter haben Kündigungen erhalten. In besten Zeiten waren es um die 25 Beschäftigte in Lager, Fuhrpark, Kundenbetreuung, Ein- und Verkauf sowie in der Verwaltung. Zuletzt zählte die Firma bedeutend weniger Mitarbeiter. Einige wenige von ihnen werden von der Tiefkühlkost Hauswalde Handels GmbH übernommen. Das Unternehmen, das südlich der Autobahn bei Burkau liegt, kommt auch als neuer Großhändler und Lieferant von Lebensmitteln für die bisherige Pefri-Kundschaft in Betracht. 

Für Küchenbetreiber und Gastronomen war die Schließung zum 31. Oktober überraschend, auch, wenn vorher darüber spekuliert worden und zeitweise von einer Firmenübergabe die Rede gewesen war. So ist es nun aber nicht gekommen. Im Moment werden die Lager ausgeräumt. Die meisten Mitarbeiter verlieren ihren Job und müssen eine neue Anstellung finden. Mit der Schließung in Markersdorf fällt auch ein Selbstabholehandel für Kunden im Landkreis weg.

Der Niederländer Henk Bartels hatte das Unternehmen Mitte der 1990er Jahre übernommen. Von seinen Vorgängern beziehungsweise deren Vornamen Peter und Fritz stammte die Firmenbezeichnung Pefri. Die Unternehmensgründer, eine niederländische Gesellschaft, hatten in den Neubau am Oldenburger Ring bis 1992 fünf Millionen D-Mark investiert. Henk Bartels strebt für die Gebäude einen Verkauf oder eine Vermietung an. Im Moment gibt es dazu aber noch keine konkreten Anhaltspunkte.

Die wirtschaftliche Situation ist besonders in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger geworden. Das lag vor allem an steigenden Kosten für Energie und Transport. Die Räume mussten voll klimatisiert, der Bereich für die Tiefkühlprodukte bei frostigen Minusgraden gehalten werden. Händler und Betreiber von Großküchen und Gaststätten haben in Markersdorf neben den Tiefkühlprodukten auch Konserven, Obst, Gemüse, Trockenprodukte und andere bereits vorbereitete Lebensmittel sowie Zubehör zur Küchenbewirtschaftung erhalten. Die Kundschaft war über den gesamten ehemaligen Regierungsbezirk Dresden verteilt.

 

Von Anja Gail
 

Foto: © dpa/Franziska Gabbert

 

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