Status quo und Entwicklung
Sächsische Unternehmen aus verschiedenen Branchen – vom Maschinenbau bis zur Dienstleistungswirtschaft – befinden sich in unterschiedlichen Stadien der digitalen Transformation. Während auf der einen Seite einige Unternehmen bereits umfassende digitale Strategien implementiert haben, stehen andere noch am Anfang dieser Entwicklung. Besonders der Mittelstand, der Sachsens Wirtschaft prägt, sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen technologische, organisatorische, kulturelle als auch markt- und kundenbezogene Herausforderungen.
Betriebliche Anpassungen, im Zuge der Digitalisierung, betreffen aber genauso auch andere Bereiche eines Betriebes, wie beispielsweise auch die Personalabteilungen. Mit der Umstellung auf passende Systeme und der richtigen Einarbeitung der Mitarbeiter haben digitale Systeme jedoch das Potenzial, eine effizientere Verwaltung von Mitarbeiterdaten, die Automatisierung von Routineaufgaben und datenbasierte Entscheidungen für eine strategische Personalplanung zu ermöglichen.
Wie digitale Lösungen die HR-Arbeit verändern können
Die Digitalisierung kann zu tiefgreifenden Veränderungen in den Personalabteilungen führen. So könnten zum Beispiel digitale Personalakten, automatisierte Gehaltsabrechnungen und KI-gestützte Bewerbermanagementsysteme den administrativen Aufwand reduzieren. Dadurch können sich HR-Mitarbeiter stärker auf strategische Aufgaben konzentrieren. Im Rahmen des EU AI Acts muss beachtet werden, dass die KI keine Entscheidungen über Menschen treffen darf. Deswegen sind diese Technologien in Bezug auf das Bewerbermanagement nur unterstützend, aber nie als Entscheidung einzusetzen. Die zunehmende Digitalisierung würde es außerdem erlauben, ortsunabhängiges Arbeiten und Homeoffice-Lösungen besser zu organisieren. Immer mehr Unternehmen setzten auf hybride Arbeitsmodelle, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Eine digitale Transformation verändert oft auch die Unternehmenskultur. Eine offene Haltung gegenüber neuen Technologien und ein agiles Mindset könnten außerdem ausschlaggebend sein, um im Wettbewerb langfristig bestehen zu können. Es muss jedoch bedacht werden, dass mit der Nutzung digitaler Lösungen die Verantwortung für Datenschutz und IT-Sicherheit gleichfalls wachsen muss. Besonders im Personalwesen, wo sensible Mitarbeiterdaten verarbeitet werden, sind rechtliche Vorgaben strikt einzuhalten. Ohne die passende Einweisung oder Schulungen kann Software, die dafür gedacht ist, Mitarbeiter zu unterstützen, kaum die volle Wirkung entfalten. Auch Personalabteilungen müssen sich im Zuge der Implementierung der Digitalisierung neue Kompetenzen aneignen. Dazu gehört mitunter der Umgang mit HR-Software, Datenanalysen und digitale Kommunikationstools.
Digitale Unterstützung in der Lohnabrechnung
Die Lohnabrechnung macht einen wesentlichen Teil der Arbeit im HR-Wesen aus, insbesondere in kleineren und mittelständischen Unternehmen, wo HR-Abteilungen oft mehrere Aufgabenbereiche abdecken. Dabei kann besonders dieser Teil sehr zeitintensiv ausfallen, da gesetzliche Vorgaben und mitunter unterschiedliche Vergütungsmodelle oder Mitarbeiteranfragen berücksichtigt werden müssen. Will ein Unternehmen diesen Bereich technisch unterstützen, ist also die Wahl der richtigen Lohnabrechnungssoftware besonders entscheidend für eine effiziente und fehlerfreie Arbeitsweise. In Sachsen setzen Unternehmen auf verschiedene Lösungen. Die Wahl der richtigen Software für ein Unternehmen hängt mit den individuellen Bedürfnissen zusammen.
Gängige Lohnabrechnungssoftwares, die in vielen sächsischen Unternehmen zum Einsatz kommen, sind zum Beispiel Lexware Office Lohn & Gehalt, Personio oder GDI Lohn & Gehalt. Lexware Office Lohn & Gehalt ist eine lokal installierte Software und könnte vor allem für mittelständische Unternehmen geeignet sein. Sie bietet eine rechtskonforme Lohnabrechnung und ist stets an aktuelle gesetzliche Vorgaben angepasst. Dagegen ist Personio eine cloudbasierte HR-Software, die besonders für Start-ups und mittelständische Unternehmen interessant sein könnte. Sie integriert Lohnabrechnung, Personalverwaltung und Recruiting in einem System. GDI Lohn & Gehalt bietet eine recht flexible Lösung für Unternehmen aller Größenordnungen, die hohe Anpassbarkeit und einfache Bedienung verspricht. Es gibt noch weitere Anbieter mit unterschiedlichen Spezialisierungen. Bei der Wahl sollten immer die individuellen Bedürfnisse und Strukturen des Unternehmens bedacht werden.

Politik und Förderprogramme
Neben den Entscheidungen der Unternehmen selbst spielt auch die Politik eine weitreichende Rolle bei der Unterstützung der digitalen Transformation. Verschiedene Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene können den Unternehmen helfen, die finanziellen Hürden zu bewältigen und eine digitale Infrastruktur aufzubauen. Fördermittel für digitale Projekte, Beratungsangebote und Investitionszuschüsse können insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, in den Wandel einzusteigen. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wird immer wichtiger, um innovative Technologien nachhaltig in die Unternehmensstrukturen zu integrieren. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen kann Sachsen seine Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern und als moderner Wirtschaftsstandort weiterwachsen.
Digitalisierung als Schlüssel
Die digitale Transformation ist für sächsische Unternehmen eine Notwendigkeit, um im nationalen und internationalen Bereich wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch ist es auch eine große Chance und der Wirtschaftsstandort Sachsen kann von dieser Entwicklung enorm profitieren. Unternehmen, die die Digitalisierung strategisch angehen, könnten ihre Effizienz und ihre Attraktivität für Fachkräfte verbessern. Letztendlich liegt der Schlüssel zum Erfolg in einer Kombination aus technologischer Innovation, unternehmerischer Anpassungsfähigkeit und einer offenen Unternehmenskultur.