Nach monatelanger Wartezeit hat der neu gebaute Rumpf eines Tankschiffes endlich die Werft in Tschechien verlassen können. Das 110 Meter lange und mehr als 13 Meter breite Schiff erreichte am Dienstag Usti nad Labem (Aussig), wie die tschechische Nachrichtenagentur CTK berichtet. Es soll im Laufe der nächsten Tage auf der Elbe bis Hamburg geschleppt werden.
Nach Auskunft des Wasser- und Schifffahrtsamtes Dresden entscheidet sich heute, wie der Transport des Schiffsrumpfes weitergeht. Voraussichtlich soll der Schubverband noch an diesem Tag die Grenze bei Schmilka passieren und Richtung Dresden fahren. Es könnte sogar sein, dass er am Abend in Pirna festgemacht wird und dort über Nacht bleibt. „Wie genau die Zeitplanung für den Transport aussehen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab“, sagte Klaus Kautz von Wasser- und Schifffahrtsamt auf Nachfrage. Der Schiffsrumpf war im Juli zu Wasser gelassen worden, konnte aber aufgrund des zu niedrigen Pegelstands der Elbe lange Zeit nicht ausgeliefert werden. 2018 war das fünfte Jahr mit extremem Niedrigwasser der Elbe in Folge.
Der Tanker mit dem Namen „Spera“ soll dem Transport von Chemikalien dienen. Der Rumpf aus Stahl wiegt nach Angaben der Werft in der Industriestadt Lovosice (Lobositz) rund 900 Tonnen. Das Schiff wird erst in einer Partnerwerft bei Rotterdam in den Niederlanden mit dem Motor und weiteren Einbauten ausgerüstet. Bis dorthin muss der Rumpf über die Elbe und die Nordsee geschleppt werden. Auch der Auftraggeber stammt aus den Niederlanden.
Von Christian Eissner mit dpa
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