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Sachsen erstmals auf Europas größter Tech-Konferenz vertreten

Sachsen ist erstmals auf Europas größter Tech-Konferenz "Web Summit" vertreten. Zuvor hagelte es aber Kritik wegen israelkritischer Äußerungen des "Web Summit"-Geschäftsführers.

Lesedauer: 2 Minuten

Man sieht den Geschäftsführer von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH.
Zum ersten Mal ist Sachsen mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WSF) auf der größten Tech-Konferenz Europas vertreten. WSF-Geschäftsführer Thomas Horn freut sich über die sächsische Beteiligung. © Agentur

Von Fionn Klose

Lissabon. Erstmals ist Sachsen mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) auf dem „Web Summit“ in Lissabon, einer der wichtigsten Technologie-Konferenzen Europas, vertreten. Der Freistaat präsentiert sich im German Park des Konferenz-Partnerlandes Deutschland.

Wie die WSF mitteilt, sind knapp 20 weitere sächsische Unternehmen, Institutionen und Netzwerke auf der Konferenz, die vom 13. bis 16. November 2023 stattfindet. Dort können sich mit internationalen Investoren, Unternehmen und Start-ups vernetzen. Die Themen reichen dabei von digitaler Sicherheit über Vorteile und Gefahren künstlicher Intelligenz bis hin zu Umweltverträglichkeit.

Sachsen stellt Internationalisierungsoffensive vor

Im Rahmenprogramm des German Park geht es vor allem um Bereiche wie Nachhaltigkeit durch Digitalisierung, Cybersecurity, den Fachkräftemangel und Deutschland als Investitionsstandort. „Wir freuen uns, dass Sachsen zum ersten Mal bei diesem wichtigen Branchentermin dabei ist“, sagt WFS-Geschäftsführer Thomas Horn. „Die WFS wird im Rahmen des Vortragsprogramms im German Pavilion den IOSax.hub präsentieren.“

Die Internationalisierungsoffensive Sachsen (IOSax) wurde Ende 2016 gegründet. Sie unterstützt sächsische Unternehmen beim Einstieg ins internationale Geschäft. Dazu bietet sie unter anderem Kurzreisen für Start-ups ins Ausland an und schafft so Vernetzungsmöglichkeiten.

Mit rund 70.000 Teilnehmern und über 2.300 Start-ups ist der „Web Summit“ eine der führenden Veranstaltungen für die IT- und Digital-Branche. Die Messebeteiligung wird durch die WFS im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) organisiert.

Web Summit: Habeck sagte Reise ab

Im Vorfeld des Tech Gipfels gab es Kritik am Geschäftsführer der „Web Summit“, Paddy Cosgrave. Er hatte mit Äußerungen zum Gaza-Krieg eine Kontroverse ausgelöst und war daraufhin zurückgetreten. Cosgrave hatte auf dem Kurzmitteilungsdienst X (vormals Twitter) den Kurs der israelischen Regierung kritisiert und unter anderem geschrieben: „Kriegsverbrechen sind Kriegsverbrechen, selbst wenn sie von Verbündeten begangen werden.“

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Wegen der Kritik strich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine für die Woche geplante Reise zur Technologie-Konferenz in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. „Dies wurde in der Gesamtschau, insbesondere auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse in Portugal, entschieden“, erklärte das Ministerium am vergangenen Mittwoch in Berlin mit Blick auf den Rücktritt des portugiesischen Ministerpräsidenten. „Dabei hat auch die Diskussion um den Web Summit eine Rolle gespielt.“ Habeck hatte auch portugiesische Regierungsvertreter treffen und ein Energieprojekt besuchen wollen.

Israelische Unternehmer schickten Brief an Habeck

Über 300 israelische Unternehmer hatten Habeck daraufhin in einem offenen Brief aufgefordert, seine Teilnahme am Web Summit abzusagen. „Wir wenden uns an Sie, weil uns Ihre historische Rede, in der Sie das Recht Israels auf Selbstverteidigung bekräftigt haben, tief bewegt hat“, zitiert das Magazin „Stern“ aus dem Schreiben. Angesichts der „jüngsten Entwicklungen“ sende Habecks Teilnahme jedoch „ein widersprüchliches Signal aus, insbesondere an unsere florierende israelische Business Community, die einen wichtigen Beitrag zur deutschen Wirtschaft und Industrie leistet“.

Portugals Ministerpräsident António Costa war am Dienstag wegen Korruptionsermittlungen der Justiz gegen ihn und andere Regierungsmitglieder überraschend zurückgetreten. Der 62-Jährige wies zwar jede Schuld von sich, sagte aber, die Position des Regierungschefs sei mit einem Verdacht, eine Straftat begangen zu haben, nicht vereinbar. (mit dpa)

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