Neukirch (Lausitz)/Leipzig. Beim Neukircher Maschinenbauer Käppler & Pausch GmbH in der Lausitz wird ein neues Kapitel der Unternehmensgeschichte geschrieben: Der in Leipzig ansässige Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen (WMS) hat die Anteile des inzwischen 70 Jahre alten Firmengründers Gabriel Pausch übernommen. WMS-Chef Harald Rehberg teilte am Mittwoch mit, man übernehme „einen signifikanten Minderheitsanteil“. Die anderen Eigentümer sind die Geschäftsführer Thomas Wilisch und Philipp Beuermann. Der Freistaat Sachsen unterstützt damit eine Nachfolgeregelung, die in der Wirtschaftswelt als Management-Buyout bezeichnet wird: Bisherige Manager übernehmen die Firma.
Rehberg zufolge will der WMS mit seinem Einstieg „die Weiterentwicklung des Unternehmens vorantreiben“ und „zukunftssicher positionieren“. Das Geschäft markiere „den Beginn einer neuen Ära für das Unternehmen“. Die Firma war im November 1993 vom heute 72 Jahre alten Ulrich Käppler sowie von Pausch gegründet worden. Mittlerweile hat der Betrieb 160 Beschäftigte und ist zu einem renommierten Lieferanten von Metallbaugruppen sowie für Produkte der Metall- und Blechverarbeitung gereift.
Käppler hatte sich bereits 2015 zurückgezogen, Pausch folgte sukzessive in zurückliegenden Jahren. 2006 war das Duo „Unternehmer des Jahres“ geworden. Ende 2021 ging die Geschäftsführungsverantwortung an den 55-jährigen, in Pirna lebenden Wilisch sowie an den 45 Jahre alten Beuermann aus Ebersbach-Neugersdorf über. Pausch war noch bis in den Herbst hinein Mitgesellschafter, übergibt sein Lebenswerk nun aber – so heißt es in der Mitteilung – „in die Hände der neuen Generation“. Bei einem geschätzten Umsatz von gut 26 Millionen Euro hatte das Unternehmen 2022 einen Nettogewinn von 1,4 Millionen Euro erwirtschaftet.
Der Wachstumsfonds als Investor sächsischer Firmen
Der WMS ist als staatlicher Investor auf sächsische Wachstumsfirmen und deren Nachfolgeregelungen spezialisiert. Käppler & Pausch passe „perfekt in das Portfolio“, sagte Rehberg. Der Fonds ist derzeit an 21 sächsischen Unternehmen beteiligt, darunter finden sich bekannte Namen wie Homatech oder Zetti. Nach einer gewissen Zeit trennt sich der Fonds wieder von Beteiligungen, weil sich ein anderer Investor findet. Das war etwa bei den Unternehmen Dr. Födisch, Kama, Korch oder Terrot der Fall. Hinter dem WMS stehen sächsische Sparkassen, die Bürgschaftsbank Sachsen, die Sächsischen Aufbaubank, die Landesbank Baden-Württemberg und das sächsische Wirtschaftsministerium.
SZ